Mit „süßen Experimenten“ titelte die letzte Ausgabe der Schrot & Korn, die ich immer im Bioladen mitgehen lasse. Dieses Mal lachte mich vom Cover das sagenhaft geschmackvolle Foto von einem Zwiebelkuchen mit Weintrauben und Thymian an, und eigentlich war binnen Sekunden klar: Das, genau das da, will ich machen, und damit die Herbstsaison in der Küche einläuten. Also krempelte ich vorhin die Ärmel hoch und machte mich daran, den ersten Zwiebelkuchen meines Lebens zu backen. Leider hat sich auch bei diesem Rezept gezeigt, was mir schon häufig bei den Schrot & Korn-Rezepten aufgefallen ist: Die Grundidee ist immer gut, gar fantastisch, was ganz Neues – aber bei den Mengenangaben und der Zubereitung liegt man immer haarscharf daneben.
Da muss die Redaktion wohl noch ein bisschen dran arbeiten. Um es zu konkretisieren: Der Teig sollte auf einem Backblech ausgerollt werden. Aber leider war er so klebrig, dass das nicht möglich war. Verstreichen hingegen klappte gut, also kein Problem. Dann: Die Masse aus Saurer Sahne, Milch und Eiern. Erstens war es viel zu viel. Die Hälfte habe ich gar nicht gebraucht. Dann war sie total flüssig. Die Suppe ist mir während des Backvorgangs vom Blech runtergetropft (okay, beim nächsten Mal nehme ich auch kein gelochtes Blech... ).
Aber: Ein wirklich sensationeller Geschmack, deswegen empfehle ich den Zwiebelkuchen mit Weintrauben auch unbedingt weiter. Falls ihr vor dem Experiment zurückscheut: Wie wäre es alternativ mit diesem Zwiebelkuchen mit Räuchtertofu und Birnen?
Die Mengenangaben für den Belag habe ich bereits angepasst, beim Teig bin ich aber dabei geblieben – vielleicht habt ihr ja mehr Glück. Oder ihr nehmt ein anderes Rezept für den Boden, eins, das ihr bereits erprobt habt. Und wenn ihr möchtet, könnt ihr mir das ja auch hinterlassen, dann habe ich für den nächsten Zwiebelkuchen schon eine alternative Unterlage.
Zwiebelkuchen mit Weintrauben und Thymian
Rezept für 1 Blech (= 4-6 Portionen, je nach Hunger)
Zutaten
für den Teig
500 g Dinkelvollkornmehl
400 ml Wasser
1 TL Salz
1 Päckchen Frischhefe
7 EL Olivenöl
für den Belag
800 g rote Zwiebeln
500 g Weintrauben
250 g Saure Sahne
4 Eier
+ ev. ein wenig Milch (im Originalrezept: 250 ml... )
Salz und Pfeffer
2 TL Thymianblättchen
Zubereitung
Mehl mit Salz mischen. Die Hefe in 400 ml lauwarmen Wasser auflösen, zusammen mit dem Ölivenöl zum Mehl geben und mit den Knethaken eures Vertrauens zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Anschließend 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und in feine Ringe hobeln, die Weintrauben putzen und halbieren (wenn nötig außerdem entkernen). Die Saure Sahne mit den Eiern verrühren und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Wenn euch die Masse nun zu fest vorkommt - was ich mir wirklich nicht vorstellen kann - könnt ihr noch ein wenig Milch zugießen. Nun stellen wir alles beiseite und widmen uns wieder dem Teig, der nun hoffentlich auf die doppelte Menge aufgegangen ist. Er wird nun auf ein gefettetes Backblech gegeben und ausgerollt. Wenn das nicht klappt: Einfach mit einem Teigschaber oder einem Esslöffel verstreichen, das müsste funktionieren. Einen Rand hochziehen. Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen.
Die Masse aus Eiern und Saurer Sahne nun darüber gießen. Dann die Zwiebeln und Weintrauben auf dem Blech verteilen, und zum Schluss die Thymianblättchen verstreuen. Ab in den Ofen: Bei 190° C ca. 35 Minuten verführerisch braun backen.
Schokozwerg meint
Lustig, genau dasselbe Foto ließ mir vor wenigen Tagen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und nach Deinem Bericht kann es nur noch heißen: Nachbacken! 🙂 VG
Nina meint
Mmhh, hört sich toll an, ist direkt mal gespeichert.
Liebe Grüße
kegala meint
hallo, genau, dieses Rezept hatte ich auch schon im Auge ;-))
Dein Kuchen sieht auf dem Foto sehr appetitlich aus... Klasse
lieben Gruß Gaby
Christina meint
Ich hoffe, es schmeckt euch genau so gut wie uns. 🙂
LG
Christina
Heike meint
Hah!
Auch ich hab eben genau das Rezept aus der S&K geistig abgespeichert zum Nachbacken.
Gut, hier deine Erlebnisse damit zu lesen 🙂
Nellichen meint
Boa, wie oberlecker klingt das denn?!!! Wie gut, dass die Zwiebelkuchen-/Federweißer-Saison gerade erst angefangen hat 🙂 Das kommt auf meine "To-Back-Liste"!
Liebe Grüße
Nellichen
Kirsten meint
Hmmm, lecker - echt ein sehr interessantes Rezept! Gerade vorhin hab ich mich noch gefragt, ob man mit Weintrauben nicht eigentlich auch backen könnte und warum ich so wenige Rezepte damit kenne ;o) Mit Zwiebelkuchenteig hab ich bisher auch noch nie so richtig Glück gehabt, meine Versuche waren auch immer sehr klebrig und ließen sich nicht ausrollen, sondern nur mit viel Mühe aufs Blech bringen. Aber ich suche auch noch weiter nach dem perfekten Teig-Rezept und lass es Dich wissen, falls ich es finden sollte 🙂 LG Kirsten
Nellichen meint
Hallo Christina, ich melde mich wieder zu Wort 🙂
Den Zwiebelkuchen habe ich nachgebacken und war extremst begeistert. Natüüürlich habe ich auch ein paar Änderungen vorgenommen. Statt einem Dinkelteig habe ich eine Packung Vollkornbrot-Backmischung angerührt. Da man mit so viel Teig zwei Bleche eindecken kann, habe ich die übrigen Zutaten verdoppelt. Wie du schon beschrieben hast, musste die Masse nicht mit Milch verdünnt werden. Am besten hat mir der Kontrast vom frischen Thymian und den süßen Trauben gefallen! Deshalb habe ich auch nach dem Backen noch frischen Thymian auf den Kuchen gegeben. Meinen Geschmack hat es getroffen, ein anderer Esser hat die Trauben abgepuhlt. Auf alle Fälle kommt das Rezept nun nun auf die "Muss-mal-wieder-gebacken-werden-Liste" 😀
Liebe Grüße
Nellichen
Christina meint
Schön von dir zu hören 😀
Mir gefiel die Kombination Thymian/Trauben auch sehr, sehr gut. Ich mag herzhaft/süß eh, und dieser Kuchen war einfach mal was anderes. Ich denke auch, dass ich ihn irgendwann mal wieder backen werde... spätestens nächstes Jahr!
LG
Christina