Ribollita koche ich schon jahrelang. Besonders gerne im Januar und Februar, wenn einem die „heimischen“ Wintergerichte bereits an den Ohren rauskommen – und man sich still und heimlich nach dem Sommer und leichter, mediterraner Küche sehnt. Da ist Ribollita, ein toskanischer Eintopf mit Grünkohl, Tomaten, Bohnen und altbackenem Brot doch ein super Kompromiss, oder?
Im Ursprung ist Ribollita – mal wieder – ein Arme-Leute-Essen, das mit übriggeblienem Brot und günstigem Gemüse zubereitet wird. Ein richtiges Zero-Waste-Gericht also. Die Zustammenstellung wechselt logischerweise von Familie zu Familie und von Rezept zu Rezept, es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, sondern eher eine grobe Idee, nach der man sich richtet. Schaut euch gerne mal online auf Foodblogs und anderen Rezeptseiten um, ihr werdet hunderte verschiedene Zubereitungsmethoden finden.
Die Variante, die ich euch zeige, ist grob von New York Times Cooking inspiriert und sehr, sehr einfach. Selbst Kochanfängerinnen sollten damit klar kommen. Ursprünglich wollte ich mich an das Originalrezept halten, aber nachdem in den Kommentaren gemeckert wurde, dass die Ribollita etwas langweilig schmecke, habe ich die Zubereitung so abgewandelt, wie von einer Userin in den Kommentaren vorgeschlagen. Die hat für ihre Abwandlung nicht nur mittlerweile 900 Daumen nach oben erhalten sondern schreibt außerdem, dass sie gebürtig aus Florenz stamme. Das halte ich für eine vertrauenswürdige Grundlage.
Am wichtigsten für die Ribollita ist: Zeit, Zeit, Zeit (naja, und viel Olivenöl!). Wenn ihr sie abends essen wollt, kocht sie morgens. Noch besser schmeckt sie am nächsten Tag. Nicht umsonst bedeutet Ribollita auf deutsch „wieder aufgekocht".
Und: Wenn ihr den Parmesan am Schluss weglasst, ist die Suppe natürlich vegan. Mit Olivenöl solltet ihr aber auf gar keinen Fall geizen.
Mehr Glück zum Löffeln gefällig? Wie wäre es mit Selleriesuppe mit Butternusskürbis oder Wirsing-Bohnen-Eintopf mit Oliven?
Ribollita
Zutaten
- 2 EL Olivenöl + mehr zum servieren
- 1 Zwiebel gehackt
- 1 Karotte in Scheiben geschnitten
- 2 Stangen Sellerie in Scheiben geschnitten
- 3 Knoblauchzehen gepresst
- 1 Dose Cannellini-Bohnen 240 g (alternativ: selbstgekochte Bohnen)
- 1 Dose Tomatenstücke 400 g
- 2 Zweige Rosmarin
- 1 Liter kräftige Gemüsebrühe
- 400 g Grünkohl geputzt, vom Strunk befreit, in grobe Stücke geschnitten
- 150 g Baguette altbacken
- Parmesan frisch gerieben oder in „Flakes“
- Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
- Zwei Esslöffel Olivenöl in einem größeren Topf erhitzen.
- Sellerie, Möhren, Knoblauch hinzugeben, mit Salz würzen, umrühren, etwa 5 bis 10 Minuten dünsten lassen, gelegentlich umrühren, bis das Gemüse weich ist.
- Dosenbohnen abspülen und zusammen mit der Brühe, Tomaten und Rosmarin in den Topf geben. 15 Minuten köcheln lassen, dann den Grünkohl hinzufügen. Kurz warten, bis der Kohl eingeht und wieder Platz im Topf ist. 😉
- Brot in grobe, größere Stücke zupfen und in den Topf geben.
- Ribollita 30 Minuten (gerne auch etwas länger) auf niedriger Flamme köcheln lassen. Rosmarin entfernen.
- Hitze abschalten. Warten, warten, warten – bis zum Abend, oder noch besser: bis zum nächsten Tag.
- Ribollita erneut erwärmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, ggf. noch etwas Brühe hinzugeben, falls der Eintopf euch zu dickflüssig vorkommt.
- Mit viel Olivenöl und Parmesan garniert servieren.
Tina meint
Das liest sich schon so lecker! Bis auf Grünkohl habe ich alles da - wird also demnächst ausprobiert 🙂
Danke für die Inspiration
Liebe Grüße
Tina
@thisiswhattinalikes