Soulfood darf auch schon mal matschig aussehen, oder? Ich war – glaube ich – auch so gebannt von dem Duft, der mich beim fotografieren umgab, dass ich die Kamera nicht ohne wohliges Zittern bedienen konnte. Seht darüber hinweg und glaubt mir einfach, dass diese Spätzle, die mit wirklich wenigen Zutaten auskommen, ein absolutes Wohlfühlgericht sind, das sich besonders gut nach ümmeligen Herbstspaziergängen macht.
Der aromatische Muskatkürbis (den ich gegenüber dem allgegenwärtigen Hokkaido mittlerweile übrigens bevorzuge) verträgt sich exzellent mit einer kräftigen Prise Thymian, und die in Butter langsam kross und braun gebratenen Zwiebeln sind das Tüpfelchen auf dem i – vor allem, wenn man kurz vor Schluss noch eine Teelöffelchen Zucker in die Pfanne streut und sie dadurch leicht karamellisieren.
Übrigens: Mein erstes Mal selbstgemachte Spätzle – und mal wieder bestätigt sich: Selbstgemacht ist besser als gekauft. Die getrockneten Eierspätzle schmecken mir nämlich überhaupt nicht, weil die immer so pappig und hart sind. Damit konnte ich mich nie anfreunden. Meine Spätzle habe ich mit der Spätzle- und Kartoffelpresse von Gefu* gemacht. Für Spätzle und Kartoffel- und Gemüsebrei empfehle ich die auch zu 100% gerne weiter, allerdings solltet ihr nie versuchen, Spaghettieis damit zu machen.
Spätzle mit Thymian-Kürbis und Röstzwiebeln
Rezept für 2 Portionen
Zutaten
für die Spätzle
200 g Weizenmehl
2 Eier
1 TL Salz
etwas Wasser (ca. 50 ml)
für den Kürbis
300 g Muskatkürbis, geschält
1 EL Butter
1 TL Thymian, getrocknet
Salz
Pfeffer
für die Zwiebeln
200 g Zwiebeln, geschält
2 EL Mehl
1,5 EL Butter
1 TL Zucker
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Für die Spätzle das Mehl mit Eiern und Salz verrühren und etwas Wasser hinzufügen. Praktischerweise verarbeite ich den Teig mit den Knethaken meines Handrührgeräts. Das Wasser vorsichtig dosieren: Der Teig sollte glatt und nicht zu fest sein.
Für den Kürbis die Butter in einer Pfanne erhitzen. Den Muskatkürbis klein würfeln und bissfest braten, anschließend Thymian zufügen und mit Salz und Pfeffer würzen. Abdecken und warm halten.
Die Zwiebeln in Ringe schneiden und anschließend in einer Schüssel mit Mehl bestäuben. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelringe auf mittlerer Stufe langsam braun braten.
Nun können die Spätzle gekocht werden – was insgesamt nicht mehr als 5 Minuten in Anspruch nimmt. Einfach einen Teil in die Presse füllen und mit etwas Abstand in einen Topf mit kochendem Wasser pressen. Die Spätzle sind gar, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einem Seiher aus dem Wasser nehmen, warm halten, und die nächste Fuhre in den Topf schicken. So verfahren, bis der Teig aufgebraucht ist.
Die Zwiebeln dabei immer im Blick haben. Wenn sie von beiden Seiten braun sind, den Zucker über die Ringe streuen und karamellisieren. Dann auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen.
Die Spätzle in der Pfanne mit dem Kürbis mischen. Auf vorgewärmte Teller (Mikrowelle, my heart!) verteilen und die Zwiebelringe darauf schichten.
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Christina meint
Ganz toll, will ich sofort nachmachen. Neben den ganzen Suppenrezepten ist das doch mal ein ganz tolles und anderes Kürbisrezept. Das gibts diese Woche auf jeden Fall bei uns.
Liebe Grüße!
kupferfarben meint
lustige kombination 😀 sieht köstlich aus!
Coconut and Vanilla meint
Es kommt bei gekauften getrockneten Spätzle sehr auf die Marke an. Die meisten sind tatsächlich grauenvoll. Am besten schmecken mir die (hand)geschabten von Tress, aber ob es die nördlich von BW zu kaufen gibt, weiß ich nicht. Aber die sind wirkich sehr gut!
Trotzdem ist selbstgemacht immer noch am besten!
NY-cheesecake meint
Yummy!! Mal was anderes - das muss ich probieren!
Liebe Grüße
Carina
NATALiJA WANTS YOU! ♥ meint
sieht so wahnsinnig lecker aus ^.^ ♥
Isa meint
Na, da wird jetzt wohl endlich mal mein Spätzle-Brett, das ich doch tatsächlich nach Istanbul mitgenommen habe, eingeweiht werden! Mal schaun, was die türkischen Freunde sagen...