Waaah. Zucchini! Sie sind überall!
Aktuell beglücken mich meine Zucchini-Pflanzen jede Woche mit ca. fünf Früchten; im Volksmund nennt man das „Zucchini-Schwemme“. Heißt: Es werden viel zu schnell viel zu viele Früchte produziert, viel schneller, als der durchschnittsdeutsche Hobbykoch mit der Verwertung hinterher kommt.
Weil ich mittlerweile darauf vorbereitet bin, setzt mich die Schwemme nicht mehr unter Stress – im Gegenteil: Ich bin mittlerweile relaxter Profi in der Zucchini-Verwertung und habe jetzt endlich mal meine Ideen und Vorschläge, wie euch das grüne (oder gelbe) Gemüse nicht langweilig wird, zusammengefasst. Allerdings: Experimentierfreude ist Voraussetzung.
Meine Tipps, um viele Zucchini schnell und lecker zu verarbeiten:
1. In Kuchen verstecken.
Eines meiner meistgeklickten Rezepte auf diesem Blog ist mein Schoko-Zucchini-Kuchen mit Walnüssen. Völlig zurecht – so kann man nämlich nicht nur eine große Zucchini quasi geschmacks- und spurlos verschwinden lassen, man zieht auch noch einen fürchterlich leckeren Kuchen aus dem Ofenrohr, der ungleich saftiger ist als ein Pendant „ohne“.
Alternativ schmecken die grünen Allrounder auch als Zucchini-Frühstücks-Kekse.
2. Ratatouille kochen. In Massen. Und auf Vorrat.
Mein allerliebstes Sommergericht ist Ratatouille. Ich habe dafür ehrlich gesagt kein festes Rezept, nach dem ich mich richte: Ich schmore einfach Zucchini mit Paprika, Aubergine und Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch so lange, bis sich ein irrsinnig leckerer Gemüseeintopf zusammengebrodelt hat. Den kann man ebenso warm wie kalt essen, als Abendessen oder in einer Lunchbox, mit Reis, Couscous oder Bulgur als Beilage, Fladenbrote oder Tortillas damit füllen, als Nudelsauce oder für Lasagne verwenden – nix ist so variabel wie Ratatouille.
Je mehr man davon kocht, desto mehr kann man einfrieren. Und schwupps, sind ein paar Früchte – gerne auch die größeren „Zucchinikeulen“ – verschwunden. Falls ihr nicht so recht wisst, wie man Ratatouille kocht: In der Berliner Küche findet ihr ein schönes Basic-Rezept.
3. Zucchini-Nudeln: Nicht nur für Low-Carb-Liebhaber
Ich liebe Zucchini-Nudeln, auf komischem Neudeutsch sagt man auch „Zudeln “ oder „Zoodles“ dazu. Nichts gegen einen Teller dampfende Wohlfühl-Pasta aus Hartweizengrieß, aber schnelle, kalte und frische Zucchini-Nudeln finde ich noch besser. Außerdem macht es ziemlich viel Spaß, die Zucchini durch den Spiralschneider zu jagen. (Ich habe seit vielen Jahren diesen einfachen Spiralschneider* und bin sehr glücklich damit.)
Eigentlich könnt ihr zu Zucchini-Nudeln alles essen, was ihr sonst zu normalen Spaghetti essen würdet. Ich mag meine Zucchini-Nudeln mit Paprika-Sauce und Walnuss-Parmesan – ein Nullkommanix-Gericht, das zudem noch vegan ist. Alternative: Mit Cashew-Pesto und gebackenem Ricotta. Köstlich! Sehr gemogelt, aber letztlich auch eine Pasta-Alternative in vegan: Zucchini-Lasagne mit Räuchertofu und Mandelcreme.
Pssst, diese Zucchini-Paprika-Suppe ist ebenfalls low-carb (und lecker!)
4. Zucchinisalat statt Gurkensalat. Ja, das funktioniert wirklich.
Vor einigen Jahren habe ich von meiner Mutter den Tipp bekommen, Zucchini einfach wie Gurken zu Salat zu verarbeiten. Das funktioniert prima, vor allem mit kleineren, knackigeren Exemplaren. Und da ich total gerne Gurkensalat esse, tausche ich im Sommer einfach das Gemüse aus und verfahre ansonsten wie immer: Ganz dünn hobeln, eine leichte Vinaigrette (oder mein beliebtes Oma-Dressing) anrühren – dazu Salzkartoffeln und Spiegelei, fertig.
Wenn ihr Fan orientalisch-angehauchter Gewürze seid, wäre sicher auch der vegane Zucchini-Salat mit Kräuter-Hummus-Dressing was für euch.
5. Für Fortgeschrittene: In (süße) Quarkspeisen mischen.
Relativ lange habe ich dafür benötigt, mich an Zucchini in süßen Quark- oder Milchspeisen zu wagen. Im Nachhinein völlig unbegründet. Es gibt unzählige Rezepte für „Zoats“, also Haferflockenbrei – zum Beispiel in Form der beliebten Overnight Oats oder als Porridge –, in denen die Haferflocken ganz oder teilweise durch klein geraspelte Zucchini ersetzt werden. In vielen Fitness-Foren zielt dieser Tipp darauf ab, die kalorien- und kohlenhydratreichen Haferflocken gegen das kalorien- und kohlenhydratarme Gemüse zu tauschen.
Ich habe mittlerweile festgestellt: Das funktioniert wirklich gut! Die relativ geschmacksneutrale Zucchini steuert Biss und Substanz (und natürlich ihre Vitamine und Mineralstoffe) bei. Und so schummelt man sich quasi nebenher eine Portion gesundes, rohes Gemüse unter.
Ein Grundrezept für Zoats findet ihr bei Hannah von Projekt: Gesund leben.
Und wer es mit süßer Zucchini nicht so hat: Dieser türkische Zucchini-Joghurt mit Haselnüssen ist ein hervorragender, sommerlicher Dip für Baguette, Ofenkartoffel und Co.
Andere Rezepte, die ich auf der Suche nach neuen Ideen für Zucchini-Verwertung gefunden habe:
- Gebackene Zucchini-Keulen: Dieses Rezept von Robert will ich unbedingt bald ausprobieren – denn so wie er an- und lobpreist, scheint es sich um das beste Rezept für große Zucchini zu handeln. Da ich aktuell öfter arg adipöse Früchte ernte, die über 1 kg auf die Waage bringen, bin ich sehr gespannt darauf.
- Gefüllte Zucchini mit Mandeln und Räuchertofu: An dieser Stelle schummel ich noch eines meiner eigenen Rezepte unter. Mein Mann liebt diese Variante sehr, und sie steht jeden Sommer mindestens drei Mal auf dem Tisch.
- Kolokithokeftedes – griechische Zucchinipuffer – habe ich bei Sia's Soulfood. Die sehen doch fabelhaft aus, oder? Leider benötigt man nur 350 Gramm für ihr Rezept, aber wenn die Puffer so lecker sind wie sie aussehen, stellt man sich dafür garantiert öfter an den Herd.
- Zucchinitarte mit Basilikumcreme ist ebenfalls Musik in meinen Ohren. Solche größeren Tartes und Quiches eignen sich gut, um auch mal die Büromannschaft spontan zu beglücken. Dann tut ihr auch direkt was fürs Betriebsklima, Teamspirit und so. Ich nehme bald mal wieder einen Zucchinipudding mit auf die Arbeit.
- Eingelegte Zucchini: Sauer eingelegte Gemüse mag ich sehr, bin aber meistens zu faul dafür. Bei vielen Zucchini würde es sich aber lohnen, sie für die kalten Jahreszeiten zu konservieren und als süß-sauer eingelegte Scheiben zu Raclette oder als Sandwich-Pickles zu genießen. Ein Rezept, das mir gut gefällt, habe ich bei Sina gefunden. Vielleicht ringe ich mich noch durch...
- Zucchiniwaffeln – eine super Idee! Leider habe ich noch nicht das richtige Waffeleisen parat. Verdammt!
- Pasta-Salat mit gebratener Zucchini und Mozzarella: Dieses Rezept von Yotam Ottolenghi ist wirklich toll, allerdings benötigt man ein bisschen Zeit, um die Zucchini in viel Öl zu braten. Das Ergebnis wird aber auch euch überzeugen, versprochen!
- Zucchini-Ingwer-Marmelade stelle ich mir ebenfalls spannend vor. Die schmeckt bestimmt auch zu Käse.
Ich hoffe, mein kleiner Zucchini-Guide hat euch mit einiger Inspiration für die kommenden Wochen versorgt. Wenn ihr selbst wirklich nicht mehr weiter wisst und sie euch rechts und links und überhaupt an den Ohren herauskommen, verschenkt die Früchte doch an eure Freunde oder Kollegen – oder inseriert sie bei Foodsharing. Don't let good food go bad!
Habt ihr noch andere, bessere, erprobte Tipps, um die Schwemme in den Griff zu kriegen? Her damit!
*Amazon-Affiliate-Link
Tina meint
Ich könnte noch anbieten Zucchini Grilled Cheese Sandwich - hierhält sich die Zucchini Schwemme noch in Grenzen, aber die Gurkenschwemme startet dagegen voll durch
Christina | feines gemüse meint
Ach, echt? Gurken sind bei uns nicht sooo arg dabei, aber ich habe nun einmal auch ganze vier Zucchini-Pflanzen...
Oh je, oh je...
Marsha meint
Eine schöne Sammlung hast du hier 🙂 Da werde ich sicherlich einige Rezepte ausprobieren. Ich bin ja ein großer Zucchini-Fan, eben weil sie so vielseitig sind.
Danke, dass du mich mit aufgelistet hast, bzw. ein Rezept von mir 😉
Liebe Grüße und einen schönen Tag dir 🙂
Marsha
Christina | feines gemüse meint
Hej Marsha, jaja, genau deswegen liebe ich Zucchini auch sehr! Unglaublich vielseitig und dabei noch einfach in der Verarbeitung.
Gern geschehen, die Tarte sieht ja wirklich unfassbar lecker aus.
Liebe Grüße,
Christina
Tina meint
War früher auch nicht so, aber seit Papa auf automatische Bewässerung umgestellt hat, werden e jedes Jahr mehr Gurken.
Früher hatte ich mir weniger Zucchini's gewünscht - mittlerweile das Gegenteil, sind einfach vielfältiger zuverwenden - die Overnight Oats werden für morgen gleich ausprobiert.
Diana meint
Christina, wie ich dich für deinen Garten beneide. Leider habe ich keinen, also gibt es auch keine Zucchinis im Überfluss. Aber die Tipps werde ich mir merken.
LG, Diana
Christina | feines gemüse meint
Hey Diana, ich habe auch "nur" einen Mietgarten, an dem hänge ich aber schon jetzt, nach wenigen Monaten, sehr.
Gibt es so ein Konzept in Österreich nicht auch?
Liebe Grüße,
Christina
Julia meint
Ganz klasse verwursten lässt sich Zucchini auch in grünen Smoothies- schmeckt glücklicherweise auch nicht zu stark vor 😉
Christina | feines gemüse meint
Stimmt, das ist auch eine sehr gute Idee! 🙂
Mo meint
Zucchini-Pfannkuchen sind bei uns auch ein Klassiker, die Zucchini macht den Pfannkuchen - ähnlich wie beim Backen - super fluffig und saftig. Und es kommen gerne die Zucchini-Blüten mit rein (die nimmt man von den Pflanzenstängeln, an denen sich keine Frucht ausgebildet hat).
Giftigeblonde meint
Vielen Dank für die Verlinkung! Bei mir heuer leider keine Schwemme, aber ich hab nette Nachbarn und Freunde
Lg Sina
Christina | feines gemüse meint
Irgendwo kann man immer die eine oder andere Zucchini abstauben 🙂
LG,
Christina
Melissa Werlen meint
Gefüllte Zucchini sind auch super um sich durch die Schwemme zu kämpfen ?
Einfach Zucchini der Länge nach halbieren, das schwammige Innere entfernen und Hohlraum mit einer eingedickten Bolognese befüllen, Käse obendrauf und ab in den Ofen!
Christina | feines gemüse meint
Das stimmt, das ist auch eine sehr gute Idee!
Ela meint
Sehr gute Alternativen. So kann man die Zucchini gut nutzen.
Tina&Wolle meint
Hallo, Christina!
Haben heute das Rezept von „Robert“ zur „armdicken -Zucchini-Beseitigung“ nachgebacken: ein Traum!!!!!
Deine Vorschläge werden wir auch nach und nach probieren ? Liebe Grüße von Tina&Wolle
Christina | feines gemüse meint
Hallo Tina & Wolle,
freut mich, dass euch das Rezept so gepasst hat! Echt eine tolle Idee für große Zucchini-Brecher.
Danke für den lieben Kommentar und bis bald!
Christina