Vielleicht geht's nur mir so, aber ich gehöre nicht zu den Hobbyköchen, die Wert auf bergeweise Equipment legen und deren Wohnungen mit Entsaftern, Reiskochern, Küchenmaschinen, Thermomix-Maschinen, Kitchen Aids, Moulinettes, Eismaschinen und Stabmixern zugestellt sind. (Okay, einen Reiskocher habe ich, aber den brauche ich auch! Ein Reiskocher ist das Küchengerät schlechthin. Ehrlich jetzt.) Ich habe mir im Laufe der Jahre eine kleine, feine Auswahl an Utensilien angeschafft, mit denen ich gut zurecht komme. Wichtig ist mir kein unnötiges Zeugs anzuhäufen, das ich vielleicht nur ein Mal im Jahr benötige. Dafür investiere ich lieber in qualitativ hochwertige Produkte, die ich gerne, ständig, jahrelang benutze.
Eines dieser Produkte sind ganz sicher Messer. Messer gibt es wie Sand am Meer, im hiesigen 1-Euro-Shop ebenso wie in verstecken, japanischen Kellerkammern (wo an die 1 aber sicher noch ein paar Nullen drangeklebt werden dürfen). Die angemessene Wahrheit für uns Feld-Wald-und-Wiesenköche liegt wohl irgendwo dazwischen. Womit ich den vergangenen Jahren allerdings nie Erfahrung gemacht habe: Keramikmesser. Keramikmesser waren für mich Werkzeuge, die mit ihren meist pastellfarbenen Klingen und Griffen stark unseriös daherkamen, gemacht für ein Killerkommando im Regenbogenland, gekauft als wertloses Aussteuergeschenk für Studenten. Stumpf ab Werk.
Etwas irritiert war ich dementsprechend, als Kyocera mich ansprach, ob ich Interesse an einem Produkttest hätte. Wenn ihr bei Kyocera als erstes an Drucker denkt, habt ihr nicht ganz unrecht. War bei mir auch so. Aber: Der Name Kyocera setzt sich aus Kyoto und Ceramics zusammen, und das 1959 ebenda gegründete Unternehmen widmet sich der Keramik als Werkstoff in allen möglichen Bereichen. In die Messerproduktion ist man 1984 eingetreten. Ich bin vielleicht vorbelastet, aber Japanern und japanischen Produkten vertraue ich besonders, und deswegen habe ich mich spontan auf den Test eingelassen. (Vielleicht auch, weil ich mir kurz zuvor mit einem stumpfen Kameraden aus Stahl die Fingerkuppe bis zur Unkenntlichkeit zerschnitten hatte.) Und bin auch heute, drei Monate später, noch sehr glücklich darüber. Denn ich mag mein edles, schwarzes, noch immer superscharfes Messer mit dem Namen FK-140 BK. Es ist zwar eher zierlich (für Damen), liegt aber sehr angenehm und vor allem leicht in der Hand. Es hat seit seinem ersten Einsatztag nicht an Schärfe verloren und kann einfach in die Spülmaschine gesteckt werden. Für mich bisher das einzige Manko: Falls es doch mal nachgeschärft werden muss, sollte man damit zum Fachmann.
Noch größerer Fan bin ich allerdings von dem Hobel (CSN-202 BK), der beigelegt wurde. Ich habe Jahre meines Lebens an einen besch... IKEA-Hobel verschwendet! Das weiß ich leider erst jetzt. Der Kyocera-Hobel ist das tollste und beste, was mir je die Gurke für meinen geliebten Gurkensalat zersäbelt hat. Seht ihr das Foto? Hauchdünn, präzise. Der IKEA-Hobel hat – wohlgemerkt von Anfang an – die Gurken eher in grobe Stücke zerteilt, die an Picassos Spätwerk erinnerten.
Seit ich den von Kyocera habe, hobel ich eine Gurke nach der anderen wie ein Weltmeister, während das Messer die Dillspitzen in Windeseile in feine Streifchen hackt. So ist Gurkensalat binnen Kürze zu meinem neuer Dinner-Standard geworden. Das ist eigentlich Quatsch, denn noch schmecken die Gurken nicht besonders lecker. Aber ihr könnt euch das Rezept schon mal vormerken, denn was kann es so ab Mai Besseres geben, als einen frischen Gurkensalat mit cremigem Dressing und Frühkartoffeln vom Blech?
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Kyocera entstanden. Kyocera hat mir zu diesem Zweck Messer und Hobel kostenlos zur Verfügung gestellt. Lieben Dank dafür – und für die tolle Zusammenarbeit.
Gurkensalat mit Oma-Dressing
DRUCKENZutaten
- 1 Schlangengurke
- 50 ml Kondensmilch
- 1 Handvoll Dill, frisch und fein gehackt
- 1 EL Weißweinessig
- 1 TL Zucker (bei Bedarf mehr)
- Salz
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Zubereitung
- Die Gurke in feine Scheiben hobeln. Nun wird die Gurke entwässert: Dafür die Scheiben mit wenig Salz bestreuen, einmal durchmischen und in ein mit Küchentuch ausgelegtes Sieb legen. Nach 30 Minuten drückt ihr die Scheiben anschließend gut aus.
- In der Zwischenzeit könnt ihr das Dressing vorbereiten: Kondensmilch, Dill, Weißweinessig und Zucker zusammenrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und ziehen lassen.
- Zu den ausgedrückten Gurkenscheiben geben, vermengen und sofort servieren.
Anonym meint
Liebe Christina,
ich trau mich fast nicht, es zu erwähnen, aber auch ich hab so einen Spitzenhobel und zwar den aus der TV-Werbung von diesen unsäglichen Verkaufskanälen. Und nein, ich hab ihn nicht selbstgekauft, sondern geschenkt bekommen. Darüber bin ich aber total froh. Leider ist recht viel davon aus Plastik, aber der Hobel, die Reibe und andere Teile sind so scharf, so präzise und super, dass ich mit Freuden alle Gemüsesorten hoble, was das Zeug hält. Ich würde jedem nur raten, sich so ein Ding anzuschaffen. Wenn von dir dann noch die konkrete Firma empfohlen wird, umso besser.
Liebe Grüße,
Lena
Gisela-Angela Bußkamp meint
Hallo, benutze seit 40 Jahren den Hobel von Berner. Den gibt es bei uns auf dem Krammarkt. Der hat mich nich nie enttäuscht. Lebensdauer bei starker Beanspruchung ca. 10 bis 12 Jahre.
Gisela-Angela Bußkamp meint
Sorry Autokorrektur, es muss Börner heißen.
flowers on my plate Dani meint
Keramikmesser sind SO toll! Und da mein (IKEA...)Hobel mittlerweile nun fast ganz ähem in der Hälfte zusammengebrochen ist, muss ich eh bald über eine Neuanschaffung nachdenken. Danke für den Tipp!
Liebe Grüße,
Dani
ELBKÖCHIN meint
Ein ganz netter Beitrag mit einem phantastischen Rezept! Ich bewundere dich, dass du den Küchengeräten widerstehst... Ich ärgere mich oft, weil ich soviel "Müll" in meiner Küche habe und traue mich meist nicht, ihn zu entsorgen aus Respekt vor den Werten... Einen guten Hobel habe ich leider noch nicht 😉 Liebe Grüße, Bianca