Ich + Street Food – eigentlich hätte das nie funktionieren dürfen. Denn konservativ wie ich bin, esse ich gerne im Sitzen. An einem Tisch. Mit Messer, Gabel und Serviette. Ausnahme: Das, was man mir im Vorbeigehen andrehen will, ist verdammt gut.
Und da es das seit geraumer Zeit vermehrt ist, muss ich zugeben: Auch ich bin zum Auf-die-Hand-Groupie mutiert. Dabei war nur eine Frage der Zeit, bis der seit längerer Zeit anhaltende Trend zu Street Food ein eigenes Festival herauf beschwören würde. Seit Ende letzten Jahres ist es nun so weit: Nach einer (noch leisen) Premiere in Köln, fand auch im November 2014 das erste Street Food Festival Düsseldorf statt. Damals noch auf dem Gelände des Boui Boui Bilk – eine Location, die ich persönlich sehr cool finde, deren Kapazität dem Ansturm aber nicht ansatzweise entsprechen konnte.
Dementsprechend haben die Veranstalter das Street Food Festvial Düsseldorf ins Stahlwerk verlegt, wo am vergangenen Wochenende im schönsten Sonnenschein ausgiebig geschlemmt werden durfte. Auch hier kurz nach der Eröffnung das schon aus dem Vorjahr bekannte Bild: Menschenmassen, die sich einmal komplett rund ums Areal schlängelten. An der Stelle wäre ich normalerweise raus gewesen, ich stelle mich nicht gerne an, schon gar nicht, wenn der Hunger nagt.
Meine Rettung, mein Glück: Es gab einen Rundgang für Foodblogger, zu dem ich eingeladen worden war. Wir trafen uns in einer kleinen Gruppe mit dem Organisator bereits vor Eingang und haben an einigen Ständen Halt gemacht und dankend die großzügigen Kostproben entgegen genommen.
So besuchten wir Die Futterflotte (getestet: Veggie-Sandwich mit Beluga-Linsen, Tomaten-Marmelade, Ziegenkäse und Thymian-Honig, BÄÄÄM! ★★★★★), Jäger & Sammler (getestet: Veganer Saitling-Burger, bei dem Sandwich mit Entenbrust war ich raus #lieblingstier ★★★★☆), Pelicans Jamaican Food (getestet: Lammcurry, Fischcurry, Jerk Chicken ★★★★★), Maria Maria Arepas (getestest: Arepas Chorizzle Foshizzle und Cheese Please ★★★★☆) und Miss Marshmallow (gestestet: Maple Glazed Bacon und Amaretto Almond Cookie ★★★☆☆)
Wie ihr seht, war das eine ganz schön abwechslungsreiche Mischung. Ich fand es toll, dass wir bei Pelicans Halt gemacht haben, weil das ein nicht ganz so durchgestylter Stand war – Streetfood hat ja doch diesen seeeeeeeehr hippen Charakter – und das Essen einfach toll geschmeckt hat. Lediglich bei den Marshmallows musste ich passen: Ich war sowieso schon satt, und der letzte Biss in diesen süßen, weichen Schwamm hat mir einfach den Rest gegeben. Das hat all meine Pläne kaputt gemacht.
Denn eigentlich hatten der Mann und ich geplant, nach der „Verkostung“ (wir dachten da eher an Fingerfood-Häppchen, die Großzügigkeit der Aussteller hat uns völlig aus den Socken gehauen) noch die japanischen Stände abzugrasen, von denen dieses Mal einige mehr dabei waren.
Tja, wie gesagt, der Marshmallow war schon simply too much, so dass wir erst einmal eine dringend die nächstgelegene Wasserstelle aufsuchen mussten. Nachdem wir einige Minuten frische Luft geschnappt hatten, haben wir dann nur noch bei Eva und Tak vorbei geschaut. Die beiden betreiben den Foodtruck DONTAK und hatten mich via E-Mail auf eine Stippvisite eingeladen. Leider blieb aufgrund des Ansturms nicht viel Zeit zu plaudern (schade für mich, schön für die beiden), aber für eine Miniportion Curry + Karaage fühlte ich mich dann doch noch bereit. Und das stellte sich dann tatsächlich als ideales Finish dar. Das Karaage war unbeschreiblich lecker, knusprig und frisch, das Curry perfekt „japanisch“ abgeschmeckt. Wirklich top! (★★★★★)
Habt ihr noch nie japanisches Curry gegessen? Dann solltet ihr das unbedingt mal testen! Ich mag es viel lieber als Thai Curry. Eure Chance, dass Eva und Ta kauch auf dem nächsten Festival sicher dabei sein werden!
Die nächsten Termine für das Street Food Festival Düsseldorf stehen übrigens schon!
20. + 21. März, Duisburg, Landschaftspark Nord (tolle Location, außerdem: Eintritt frei!)
28. + 28. März, Köln, Jack in the Box
02. + 03. Mai, Düsseldorf, Stahlwerk
Toll übrigens: Diese unbändige Vielfalt. Egal, was ihr mögt, ob Fisch oder Fleisch, ob vegetarisch oder vegan, ob afrikanisch oder asiatisch oder mediterran, ob süß oder deftig – hier ist wirklich für jeden was dabei. Daumen hoch für die Auswahl!
Und weil Street Food so boomt, wird im Stahlwerk ab April auch ein Street Food Thursday stattfinden. Die Veranstaltungen sind aber nicht zu verwechseln, denn letztere soll als Plattform für lokale und regionale Aussteller fungieren, während das Street Food Festival überregional ausgerichtet ist.
Und hier noch meine 3 ultimativen Survial-Tipps für den Besuch eines Street Food Festivals.
1) Wer früher kommt, ist schneller dran. Ihr müsst weder draußen noch drinnen lange anstehen und läuft auch nicht Gefahr, dass der eine oder andere Stand bereits ausverkauft ist, wenn man aufschlägt.
2) Schaut euch erst um, bevor ihr euch beim erstbesten Stand den Bauch vollschlagt. Ja, ich weiß, alles klingt toll, riecht verführerisch und sieht noch besser aus. Aber: Haltet einen Moment inne. Schaut euch um. Wonach steht euch gerade wirklich der Sinn?
3) Teilt! Teilt! Teilt! Wer mit mehreren Leuten kommt, kann an vielen Ständen etwas kaufen und teilen, bevor ihr euch direkt mit einem riesigen Pulled Pork Burger ins Fresskoma befördert.
Vielen lieben Dank für die Einladung zum Rundgang. Ich habe mich sehr gefreut, alte und neue Gesichter (wieder) zu sehen – leider war es zum Schluss bereits so voll, dass sich nach dem Rundgang die große Gruppe binnen Sekunden in viele kleine gesplittet hat. Ich wollte nur kurz was trinken, und schwupps – waren alle verschwunden. Schade, wo ich mich doch so gerne noch näher mit den alten und neuen Bekanntschaften ausgetauscht hätte.
Susann meint
Sieht nach einem tollen Event aus. Und von Holland ist es ja auch nicht soooo weit nach Koeln oder Duesseldorf... mhhhh 🙂
Lena meint
Mir gehts ein wenig wie dir, ich liebe Streetfood, aber ich hasse anstehen und beim Essen stehen zu müssen. Ich möchte beim Essen ordentlich sitzen können (mit Lehne!) und es hübsch und gemütlich haben. Es ist ein Dilemma! Das letzte Streetfood Festival in Berlin hat mich fertig gemacht und am Ende war ich etwas motzig, weil mir alles zu voll war, zu viel Schlangen und es mir zu viele Burger gab und ich mich daher nicht entscheiden konnte... Folge: Hunger!
Aber ich gebe nicht auf ;). Nur zum Streetfood Festival in Nürnberg schaff ich es einfach nicht, weil ich jedesmal weg bin, wenn es stattfindet!
Schön, dass sich bei euch jetzt auch eine Streetfood Kultur entwickelt :).
Viele Grüße
Anonym meint
Boah ey! Wie gemein, dass es sowas nicht auch im Schwabenländle gibt... oder sich zumindest vor mir bisher versteckt hat. Das sieht alles so gut aus und du machst mich mit deinem tollen Bericht und den Bildern richtig neidisch und hungrig 😉 Lg, Miriam
Bart meint
Wij gaan ook vaak naar deze festivals, Dusseldorf en Duisburg ben je met een uurtje (wij wonen vlak aan de grens) , Koln anderhalf uur. Moeite zeker waard
Kai meint
Was nicht ist, kann ja noch werden, Miriam 😉 Inzwischen gibt es immer mehr Termine für das Street Food Festival und es kommen immer neue Städte dazu.
Im Veranstaltungskalender auf restaurant-reporter.de gibt es stets aktuell alle anstehenden Termine 😉