Heute möchte ich euch das allererste Brotrezept auf diesem Blog präsentieren. Es handelt sich um Rheinisches Schwarzbrot, wie meine Mama es früher immer gebacken hat. Ich liebe Rheinisches Schwarzbrot ja sehr: Es besteht je zur Hälfte aus Weizen- und Roggenschrot und ist pickepackevoll mit gesunden Körnern (Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Sesam). Mein persönliches Highlight ist aber ist der beigefügte Zuckerrübensirup. Ich liebe das Zeug zwar auch pur, im Rheinischen Schwarzbrot unterstützt der Sirup – Zuhause sagen wir „Rübenkraut“ oder einfach „Kraut“ – außerdem die süßlich-nussige Note des Brots.
Zuckerrübensirup findet ihr eigentlich in allen Supermärkten im unmittelbaren Umfeld von Konfitüre, Nuss-Nugat-Creme und Co.Das Beste daran: Eigentlich kaum Aufwand. Der Teig ist fix zusammengerührt und macht auch ohne Küchenmaschine kaum Probleme – das schafft jedes Handrührgerät binnen weniger Minuten. Es dauert dann allerdings drei Stunden, bis es fertig gebacken ist.
Doch die Geduld lohnt sich! Das weiß man spätestens, wenn die nächste Brotzeit kommt und eine frischgebackene Scheibe Rheinisches Schwarzbrot mit Butter und kräftigem Käse (oder alternativ veganem Frischkäse und veganer Leberwurst) jedes Drei-Gänge-Menü in den Schatten stellt.
Im Internet findet man viele ähnliche Rezepte, wobei die Zutaten zwar gleich bleiben, die Mengenverhältnisse aber variieren. Ich habe zum Beispiel ein Rezept gefunden, bei dem nur die Hälfte meiner Mehlmenge benutzt wird, dafür aber dreimal so viel Zuckerrübensirup. Ich bekomme schon beim Gedanken daran Karies – ich möchte schließlich immer noch Brot essen, keinen Kuchen. Meine Variante Rheinisches Schwarzbrot schmeckt kräftig, nussig, und nur leicht süß. So soll es sein!
Noch ein paar Anmerkungen...
Das Brot ist in der Mitte etwas flacher als an den Rändern. Mich erinnert das immer an ein kleines Krönchen. Warum es in der Mitte leicht einsinkt: Keine Ahnung. Stört beim Essen aber auch überhaupt nicht.
Da ich Schrot hier so schlecht bekomme, bestelle ich es immer im Internet. Die Horbacher Mühle ist der Online-Shop meines Vertrauens: Ein Familienbetrieb im Rhein-Sieg-Kreis in vierter Generation, der nur Getreide aus der Region benutzt. Alles ist zu 100% naturbelassen und wird in hübschen Papiertüten verschickt. Top!
Rheinisches Schwarzbrot
Kochutensilien
- Kasten-Backform (bei mir: 35 cm × 10 cm × 11 cm)
- Handmixer oder Küchenmaschine
- Alufolie
Zutaten
- 280 g Weizenschrot mittelfein
- 280 g Roggenschrot mittelfein
- 140 g Leinsamen
- 140 g Sesam
- 100 g Sonnenblumenkerne
- 20 g Salz
- 500 g Weizenmehl Typ 550
- 1 l Buttermilch
- 3 Würfel frische Hefe à 42 g
- 50 g Zuckerrübensirup
- Fett für die Form
Zubereitung
- Den Ofen nicht vorheizen.
- Schrot, Kerne, Mehl und Salz in einer großen Schüssel miteinander vermengen.
- Buttermilch leicht erwärmen und in zwei verschiedene Gefäße aufteilen. In der ersten Hälfte unter stetigem Rühren die Hefe auflösen. Dann die Hefe-Buttermilch-Mischung mit einem Handrührgerät unter die zuvor vermengte Teigmischung rühren.
- Zuckerrübensirup in der restlichen Buttermilch auflösen und ebenfalls unter den Teig rühren.
- In eine ausgebutterte, große Kastenform füllen und mit Alufolie abdecken.
- Die Backform in den kalten Ofen stellen. Das Schwarzbrot bei 150° C (Ober-/ Unterhitze) 180 Minuten (ja, drei ganze Stunden!) backen.
- Nach Beendigung der Backzeit 15 Minuten im Backofen (bei leicht geöffneter Ofentür) stehen lassen.
Notizen
- Das Brot wirkt zu Beginn vielleicht noch etwas feucht, trocknet aber noch nach.
- Erst nach dem Erkalten anschneiden.
- Eine Kuhle in der Mitte des Brotes ist normal.
- Das Rezept ergibt fast 2400 g fertig gebackenes Schwarzbrot.
- Hält sich lange frisch, kann aber auch prima eingefroren werden.
Bettina meint
Hallo, bin gerade erst über deinen Blog gestolpert, ich werde ab jetzt öfter mal vorbeischauen, super!! 🙂
Das Brot sieht ja toll aus, will ich unbedingt mal nachbacken!! Könnte man statt dem Zuckerrübensirup vielleicht schwarze Melasse oder braunen Reissirup verwenden (die hätte ich zuhause), oder verändert das den typischen Geschmack/Konsistenz? Ich hoffe es ist okay wenn ich dich zu meiner Blog-Roll hinzufüge! 🙂
Liebe Grüße, Bettina
Christina meint
Puh, ob sich die Konsistenz verändert, kann ich gar nicht sagen. Wobei Rübensirup natürlich einen sehr eigenen, interessanten Geschmack hat, der eben auch ein wenig vorschmeckt.
Aber: Probieren geht über studieren. 🙂 Bin auf dein Ergebnis gespannt!
LG
Christina
Katharina meint
SUPER!!!
Ich habe erstmal nur die Hälfte gebacken, wir sind ja nur zu zweit, aber der Mann hat davon bestimmt schon die Hälfte weggefuttert.
Schmeckt wirklich gut, auch wenn ich ein bisschen sparsam mit dem Salz war. Und so EINFACH!!! Ich bin begeistert. Hin und wech. 🙂
LG, Katharina
Christina meint
Das freut mich total! Lasst es euch schmecken! 🙂
Katharina meint
Schau hier: Ein Brot wandert um die Welt! 🙂 http://katharinakochtsichumdiewelt.blogspot.com/2011/10/zum-nachbacken-unbedingt-empfohlen.html
Christina meint
Ach, ich bin sehr geschmeichelt und freue mich total! Danke dir! 🙂
Anonym meint
mmmhh, ich werd's demnächst probieren, Christa (Mexiko)
Bettina meint
Guck mal, ich hab´s endlich geschafft 🙂
http://www.gustoaroma.at/2011/10/nachgebacken-rheinisches-schwarzbrot/
Soo lecker, danke fürs Rezept!!
Liebe Grüße! Bettina
Anonym meint
Habe das Brot (die halbe Menge) nun auch nachgebacken und es war schnell weg!
ich werde es jedenfalls gerne mal wieder backen.
Danke für das Rezept! 😉
Anonym meint
Hallo ich habe dein Brot nun schon mehrmals nachgebacken, wobei ich immer nur die halbe Menge mache und finde es wirklich lecker!
Heute habe ich mich aber gefragt, ob ich überhaupt "das Original" nachgebacken habe. Ich verwende nämlich immer gemahlenen Schrot - dein Brot sieht viel kerniger aus, nimmst du die ganzen Körner?
Liebe Grüsse von Rike aus Zürich
Anonym meint
Wen willst Du denn mit diesem Stein erschlagen?
Anonym meint
Was habe ich falsch gemacht? Habe es 2 x genau nach Rezept gebacken- es geht gar nicht auf und ist hart fast wie ein Stein. In kalten Ofen geschoben.
Der Bäcker von ketex (Backforum), dem ich das Rezept übermittelte, meint, das kann auch nichts werden...
Christina meint
Hallöchen,
also dass das Brot genau nach Anleitung schon was werden kann, beweist nicht nur meine Erfahrung die von meiner Mutter, sondern auch die vorangegangenen Kommentare, bei denen alles super funktioniert hat. Wieso sagt denn der Bäcker von Ketex, dass das nichts werden kann? Wäre ja gut zu wissen.
Leider kann ich ohne genauere Angaben nicht sagen, wieso es gerade bei dir nichts wird. Tatsächlich ist die Kruste des Brotes sehr hart, innen aber ist es weich... hast du es nach dem Backen mal aufgeschnitten?
LG
Christina
Mia meint
Hallo liebe Christina,
auf der Suche nach einem Rübenkrautbrot-Rezept bin ich hier gelandet. Ich wollte dieses Brot, das meine Schwiegermutter früher immer gebacken hat, unbedingt glutenfrei nachbacken, und nun habe ich Dein Rezept als Basis verwendet:http://miasglutenfreiegaumenfreuden.blogspot.de/2016/03/glutenfreies-rheinisches-schwarzbrot.html
Natürlich habe ich Dich als Quelle erwähnt 🙂
Danke für diese tolle Inspiration, das Brot ist echt sagenhaft lecker, und ich freue mich besonders, daß ich dadurch Deinen Blog entdeckt habe, da gibt es *viele* Rezepte, die ich unbedingt ausprobieren will!!
Liebe Grüße
Mia