Es ist schön, wenn man spürt, dass sich das Leben beruhigt. Dass sich Prioritäten wandeln können und dürfen und müssen. 2015 ist ordentlich was los bei mir, geplant, ungeplant – auf jeden Fall aber immer anders als gedacht. Nach vielen Monaten habe ich nun das Gefühl, wieder „angekommen“ zu sein im Hier und Jetzt. Nicht, dass ich nicht ständig unterwegs wäre (geistig und körperlich), aber das Grundgerüst wieder fest gesettled zu haben, fühlt sich sommerlich und behaglich an.
Und wenn ich es behaglich finde, stelle ich mich gerne in die Küche und backe Kuchen oder Plätzchen. Leider reizen mich süße Rezepte zur Zeit nicht besonders, also musste ein anderes Projekt her: Ich fand es, als ich vergangene Woche im Bio-Supermarkt ein kleines Päckchen veganen Frischkäse kaufen wollte. Ab 3,39 € hätte ich das Produkt der Begierde erstehen können; Der Preisfantasie war nach oben hin kaum ein Limit gesetzt. Da habe ich zum ersten Mal geschluckt. Zum zweiten Mal schluckte ich beim Blick auf die Liste der Inhaltsangaben. Zucker, Maltodextrin, Xanthan, Carrageen, Aroma und Guarkernmehl in beliebigen Kombinationen. Ich weiß, dass es auch Produkte gibt, die ohne Quatsch auskommen, aber die waren für mich in dem Moment so weit entfernt wie der Mond Pluto.
Ich habe mich dann selbst daran gemacht, einen veganen Frischkäse herzustellen und war erstaunt, wie einfach das ist. Vor einiger Zeit habe ich euch schon einmal eine tippitoppi vegane Tofu-Bärlauch-Creme vorgestellt, die mit Abwandlung nach wie vor Dauergast in unserem Hause ist. Jetzt aber ich wollte eine „neutrale“ Basis, die sich sowohl herzhaft als auch süß abwandeln lässt. Deswegen habe ich auch einen ungesüßten Sojajoghurt (mein Favorit und All-Time-Favorite: Provamel Zero) benutzt – leider sind die meisten Sojajoghurts immer noch gezuckert.
Die Zubereitung ist kinderleicht und funktioniert genau so wie die Herstellung aus Kuhmilch. Ihr benötigt lediglich etwas Zeit, um die Flüssigkeit aus dem Joghurt bekommen.
Veganer Frischkäse
Rezept für ca. 200 g veganen Frischkäse
Zutaten
1 großer Becher Sojajoghurt (z. B. von Provamel)
1 Prise Salz
Equipment
1 Sieb
1 größentechnisch passende Schüssel dazu
Küchenrolle oder ein Mulltuch
Zubereitung
Den Joghurt mit Salz verrühren und anschließend in das mit der Küchenrolle oder mit dem Mulltuch ausgelegten Sieb füllen. Ab in den Kühlschrank damit und ca. 24 bis 48 h abtropfen lassen. Ab und an umrühren. Sobald die von euch gewünschte Konsistenz erreicht ist, erneut umrühren und genießen. Der vegane Frischkäse hält sich – wenn nicht vorher verschlungen – ca. 5 Tage in einer Tupperdose.
grain de sel meint
Wie raffiniert du die Entfernung zum Pluto überbrückst hast... ich bin schwer beeindruckt 😉
sonnige Grüße...
Ela meint
Schöne Idee! Ich wäre nicht darauf gekommen, Frischkäse selbst zu machen. Danke für die Inspiration!
LG
Ela
Carla meint
Tatsächlich so einfach? Sehr spannend, das muss getestet werden 🙂 Ich bin ein riesiger Frischkäse-Fan.
Liebe Grüße,
Carla
Anonym meint
Liebe Christina,
die Idee ist einfach nur genial. ich war schon sehr gespannt, als ich von dem Projekt bei Twitter gelesen habe. Werde ich auf jeden Fall ausprobieren demnächst!
Liebe Grüße,
Lena
Mia meint
3,39? Oha! Da probiere ich doch lieber mal deinen selbstgemachten Frischkäse. Der sieht nämlich bombastisch gut aus 🙂
Liebe Grüße, Mia
Christina meint
Gell 🙂 Sonnige Grüße zurück, wobei du vermutlich mehr Sonne zu mir als ich zu dir schicken kannst...
Christina meint
Ich bin da auch ganz zufällig drüber gestolpert und war direkt begeistert. 🙂 Gern!
LG
Christina
Christina meint
Ja, verrückt oder? Wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren.
LG
Christina
Christina meint
Bin auch sehr auf deine Erfahrungen gespannt, daraus lassen sich bestimmt ganz tolle Sachen zaubern, sowohl süß als auch herzhaft...
LG
Christina
Christina meint
Also vielleicht sind das auch Düsseldorfer Preise, I don't know – auf jeden Fall zuuuu viel! 🙂
LG
Christina
Anonym meint
Ich liebe es ja auch, Sachen selbst zu machen und der Preis ist wirklich etwas hoch, aber was genau ist so schlimm an z. B. Maltodextrin oder Xanthan? Ich mag die Konsistenzen, die Xanthan produziert, und konnte nach kurzer Google-Recherche auch keine negativen Wirkungen finden, bis auf mögliche Gefahren für Allergiker, aber das ist ja bei jedem Lebensmittel der Fall.
Viele Menschen haben leider eine irrationale Angst vor "chemischen" Inhaltsstoffen, und das finde ich schade... Auch das Etikett einer Banane sähe gefährlich aus:
https://jameskennedymonash.wordpress.com/2013/12/12/ingredients-of-an-all-natural-banana/
Viele Grüße
Dyana