Ich schließe mich nicht gern irgendwelchen Trendwellen an, aber plötzlich habe auch ich während der vergangenen Wochen häufig am Ofen gestanden und mich an allerlei Brotrezepten mit Hefe probiert. Wie zum Beispiel an diesem Rheinischen Rosinenstuten.
Rosinenstuten – Die Vorgeschichte:
Kennt ihr das Konzept „Bücherschrank“? Hier in Düsseldorf – in anderen Städten habe ich sie auch schon gesehen – gibt es an mehreren öffentlichen Orten Schränke mit Glasscheiben, auf deren Regalen sich allerhand ausrangierte Lektüre tummelt: Seichte Belletristik und schwere Kost, Sach- und Kochbücher, Bildbände, Mangas...
Jede*r kann sich kostenfrei an den Büchern bedienen und natürlich auch selbst welche hinterlegen. So sind unsere Bücherschränke immer prall gefüllt – und ab und an wird man sogar fündig.
Zuletzt entdeckte ich dort ein einfaches Kochbuch aus dem Komet Verlag: „Köstliches aus der alten rheinländischen Küche“. Und obwohl die Aufmachung schlicht und bilderlos ist, nahm ich es aus Interesse mit.
Von einigen Gerichten hatte ich noch nie gehört („Rheinische Pepse“ oder „Schnitzel vom Riesenbovist“), andere kenne ich in ähnlicher Form von meiner Oma oder meiner Mutter („Endivien untereinander“ oder „Rievkooche“). Hängen geblieben bin ich aber am Rheinischen Rosinenstuten – weil der tatsächlich eh schon ewig auf meiner Nachbackliste stand.
Stuten (ob mit oder ohne Rosinen) esse ich total gern – vor allem mit mittelaltem Gouda und Rübensirup oder mit Quark und Erdbeermarmelade. Einfach mit Butter bestrichen oder ganz pur schmeckt Stuten aber auch hervorragend.
Das Rezept hat als Schritt-für-Schritt-Anleitung gut funktioniert. Ich habe allerdings ein wenig an der „Würze“ gespielt. Eine Messerspitze Salz auf 500 Gramm Mehl ist viel zu wenig, wohingegen ich die abgeriebene Schale einer ganzen Zitrone zu großzügig bemessen fand. Schließlich möchte ich immer noch Brot essen und keinen Kuchen.
Mein Rezept beinhaltet also bereits die abgewandelten Mengen, die mich im fertigen Rosinenstuten (oder „Rosinenstütchen“) überzeugen konnten.
Mehr einfache Brotrezepte:
Klassisches Weißbrot (ohne Rosinen, nicht süß)
Quarkstuten (süß, ohne Rosinen, ohne Hefe)
Rheinisches Schwarzbrot
Schnelles Brot aus Dinkelmehl
Rheinischer Rosinenstuten
Zutaten
- 100 g Rosinen
- 60 ml Rum
- 500 g Weizenmehl Typ 405 oder 550
- 50 g Zucker
- 13 g Trockenhefe
- 325 ml lauwarme Milch
- 60 g sehr weiche Butter
- 2 Eier (M)
- 7 g Salz
- ½ Zitrone abgeriebene Schale davon
Zubereitung
- Die Rosinen mit dem Rum vermischen und ca. 30 Minuten durchziehen lassen.
- Die Hälfte des Mehls in eine Schüssel sieben und mit 25 g Zucker, Hefe und Milch verrühren.
- Zugedeckt 15 Minuten gehen lassen.
- Dann bis auf die Rosinen alle übrigen Zutaten (Mehl, Butter, Eier, Salz, Zitronenschale) hinzugeben, erneut gut durchkneten (keine Sorge: es vermischt sich alles gut und wird zu einem schönen, homogenen Teig) und weitere 15 Minuten gehen lassen.
- Die Rosinen hinzugeben, noch einmal durchkneten, in eine gebutterte Kastenform geben und zum letzten Mal 15 Minuten gehen lassen.
- Nun den Backofen vorheizen: 200° C (Ober-/Unterhitze).
- Auf der untersten Schiebeleiste 50 bis 60 Minuten backen. Für eine Garprobe ein Holzstäbchen in die Mitte des Brotlaibs stechen: Bleibt kein Teig daran kleben, ist der Stuten fertig.
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