Mit diesem Rezept eröffne ich die Kunstlicht-Saison 2012. Wenn ich zur Zeit von der Arbeit nach Hause komme, dämmert es schon – und bis dann das Essen auf dem Tisch steht, ist es längst stockduster. Aber da ich auch am Wochenende selten vor 19 Uhr zu Abend esse, muss ich mich wohl mit so lästigen Dingen wie Weißabgleich und ISO beschäftigen. Zwar besitze ich auch einen riesigen „Profi“-Schirm mit Tageslichtlampe, aber damit habe ich mich bisher irgendwie nicht mit anfreunden können. Das waren also 100 ziemlich schlecht investierte Euro. Aber: Ich finde schon, dass sich meine Fotos im Vergleich zu letztem Jahr gebessert haben, auch ohne Extra-Geschirr.
Mit dem Auberginendiphabe ich mir im Nachhinein betrachtet – rein bildkompositorisch – keinen Gefallen getan, aber naja, nun isser nun mal mit drauf. Das Essen: Großartig. Ich weiß, dass Kürbisgerichte aus dem Ofen wahrscheinlich das uninteressanteste sind, was man zur Zeit auf deutschen Foodblogs posten kann – Inflation und so! – aber auf diese Art und Weise habt
ihr ihn bestimmt noch nie gegessen. Das Rezept war meine Premiere aus Ottolenghi – Das Kochbuch und hat uns völlig vom Hocker gehauen. Die Küche von Yotam Ottolenghi und Sami
Tamimi steht (laut Selbstbeschreibung) für, Frische, Kontraste, Aromen und Orient – und das wird bei diesem Rezept gut deutlich: Der erdig-süße Kürbis trifft ätherischen Basilikum
und knusprige Kerne (besonders genial: Schwarzkümmel!) und einen köstlichen Auberginen-Dip. Eine phänomenale Komposition, die mir selbst so sicherlich nie eingefallen wäre.
Gebackener Kürbis mit Schwarzkümmel, Basilikum und Auberginendip
Rezept für 2 Personen als leichte Hauptspeise
Zutaten
für den Kürbis
600 g Kürbis, geputzt und in Spalten geschnitten
1 EL Olivenöl
1 EL Kürbiskerne
1 EL Sonnenblumenkerne
1 EL Sesam
1 TL Schwarzkümmel
15 Basilikumblätter
Fleur de Sel
Pfeffer
für den Dip
1 Aubergine
150 g Sojajoghurt, ungesüßt
1 EL Olivenöl
3 EL Zitronensaft
1 EL Petersilie, gehackt
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Den Backofen auf 220° vorheizen. Die Aubergine putzen und mehrfach mit einer Gabel oder einem Spieß einstechen. Entweder über einem Gasbrenner ca. 12-15 Minuten rösten, bis die Haut aufreißt und sich ein rauchiger Geruch in der Küche verbreitet. Alternativ ca. 1 h lang unter dem heißen Backofengrill rösten und gelegentlich wenden, bis sie ganz verschrumpelt
ist. Dann die Aubergine der Länge nach aufschneiden und das weiche, weiße Fleisch aus der Haut lösen – das verbrannte Äußere wollen wir natürlich nicht mitverwenden. Fruchtfleisch in einem Sieb ca. 10 Minuten abtropfen lassen, auf einem Schneidebrett grob hacken und dann mit den restlichen Dip-Zutaten verrühren. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken. Da
der Dip ruhig ein wenig durchziehen sollte, kann man sich nun in aller Ruhe dem Kürbis widmen:
Die Kürbisspalten mit Olivenöl bepinseln und auf ein Backblech legen. Ordentlich salzen und pfeffern. Ungefähr 45 Minuten im Ofen backen. Kurz vor Schluss die Kerne in einer Pfanne fettfrei rösten (Ottolenghi macht das im Ofen, aber das muss ja nu wirklich nicht sein... ). Den gebackenen Kürbis mit Kernen bestreuen und mit Basilikum garnieren. Den Auberginendip separat dazu reichen.
Quelle
Das Kochbuch. Mediterran – orientalisch – raffiniert*
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Vegan Momo meint
Ich finde, dass man nie zuviele Kürbisrezepte haben kann! Und da ich noch zwei da habe, freu ich mich sehr über deinen Post! Das sieht super aus! Und Schwarzkümmel kenn ich auch noch nicht! 😀
LG, Momo
Cookies N' Style meint
Wow! Bei deinen Rezepten läuft mir echt das Wasser im Mund zusammen! Und du machst auch so viel mit Kürbis, das gefällt mir!
Grüße!
nike meint
kürbis ist noch da, aber ich werde gleich wohl noch auberginen kaufen müssen. sieht großartig aus!
Anonym meint
Das Essen war der Wahnsinn!! Das sollten wir dringend nochmal machen, gerade der tolle Dip dazu war genau richtig!
(hier ist übrigens dein liebender Freund) 😀
Christina meint
@vegan momo: eigentlich hast du recht, kürbisrezepte kann man nie genug haben! :>
@cookies: dankeschön! ja, kürbis ist hier immer ganz groß. weiß gar nicht, wie ich über frühling und sommer ohne auskomme. 😉
@nike: danke!
@anonym: und ich denk mir so: geil, so'n richtig netter kommentar von anonym. 😀
Samira aus der Kochwelt meint
Deine Bilder sind super schön! Auch wenn man sich an das wenige Licht das man zur Zeit zur Verfügung hat erst einmal gewöhnen muss. Aber es sieht schön aus, total farbenfroh! Mir gefällt es sehr, es ist immer schön wenn dass essen so aussieht wie es auch auf dem Teller aussieht 😉
Kürbisspalten gehören seit diesem Jahr nun zu meinen Liebsten Möglichkeiten einen Kürbis zu verarbeiten, neben Suppe natürlich. Bis jetzt habe ich sie einmal scharf gegessen und einmal nur mit Salz und Pfeffer. Schwarzkümmel und Basilikum klingen aber auch sehr passend *yummie*.
Liebe Grüße aus der Kochwelt
Samira
sammelhamster meint
Das war ja mal richtig gut!
Danke für's Rezept,