Kalimera, ich bin wieder da. Ich war ja in Griechenland, auf Rhodos genauer gesagt. Ich bin ja eigentlich nicht so der Pauschalurlauber – das sagt bestimmt jeder Pauschalurlauber von sich –, aber alle zwei bis drei Jahre steht mir der Sinn danach, mal eine Woche lang auf einer Liege rumzuhängen, dabei sanften Wellenklängen zu lauschen und abends ein bis zwei Cocktails zu inhalieren, bevor ich (meistens gegen 21 Uhr, denn solche faulen Tage sind enorm anstrengend) tot ins Bett falle um den nächsten Tag ebenso zu gestalten.
Ja, das habe ich nun also eine Woche lang getan und bin nun wieder im kalten Düsseldorf und liege mit einer Wolldecke auf der Couch. Ist auch in Ordnung so. Auch wenn Griechenland echt ganz nett ist. Okay, es könnte etwas sauberer sein und die ganzen Rohbauten und Ruinen tun sich zwischen den prächtigen Olivenhainen auch nicht so gut, aber wir wissen ja, dass es da zur Zeit nicht so ganz leicht ist. Aus dem Grund wurde mir übrigens von vielen Leuten abgeraten, überhaupt nach Griechenland zu fahren. Weil „DIE sind UNS nicht gut gesonnen zur Zeit.“ Ach wat, gähn, ehrlich, wuah, erzähl mir mehr.
Tatsächlich kann ich diese Furcht zerstreuen: Könnt ihr euch vorstellen, dass kein Grieche versucht hat, mir mit einem Hackebeil den Schädel zu spalten? Ich habe zwar durchaus unfreundliche Exemplare getroffen, aber mindestens genau so viele nette Menschen – alles ganz 08/15, so wie hier auch. Ich fahre zwar beim nächsten Strandfieber trotzdem wieder nach Mallorca, aber nur, weil ich nicht so auf gigantische Riesenheuschrecken stehe, die mich auf dem Gehweg anfallen.
Beim Hotel hätte ich eine bessere Wahl treffen sollen. Das Essen war nicht so supi. Eigentlich bin ich da im Urlaub nicht so sonderlich empfindlich, aber diesmal war's schon hart an der Grenze. Glücklicherweise gab's direkt nebenan eine prima Taverne, die wir aufgesucht haben: Grigoris.
Bei Grigoris gab's leckeres Essen. Griechischer Bauernsalat und die allerbesten Oliven, die ich je gegessen habe. Ich bestellte immer diesen Salat, weil ich ihn einfach gerne esse. Allerdings gehen die Griechen die Geschichte etwas grobschlächtiger an, als ich es hier aus Deutschland gewohnt bin. Hier kommt alles ganz fein und schick, in mundgerechte Stückchen und Würfelchen zerlegt. Dort wird einfach alles grob und dick geschnitten, in eine Schale geworfen (Paprika mit Kerngehäuse, kein Problem), obendrauf ein Klotz Schafskäse gelegt – und die Mühe ein Dressing anzumischen macht man sich auch nicht. Einfach 'n Kännchen Öl / Weinessig daneben gestellt, fertig.
Aber: Genial. Der beste Bauernsalat meines Lebens. Bei dieser puristischen Vorgehensweise lebt griechischer Bauernsalat natürlich von seinen Zutaten, ist klar. Wenn ihr nicht direkt auf eurem Balkon oder Garten alles pflücken könnt, geht auf den Regionalmarkt und besorgt euch gutes Gemüse, das schmeckt – mit wässrigen Tomaten, beißend-scharfen Zwiebeln und fader Paprika kann der Salat natürlich nur ein Reinfall werden. Und kauft ja nicht die 70-Cent-Oliven aus dem Discounter, die würden dieses Rezept nur entweihen. Auch beim Weinessig dürft ihr gerne etwas tiefer in die Tasche greifen.
Griechischer Bauernsalat
für 1 Portion als leichtes Abendessen
Zutaten
2 Tomaten
½ Schlangengurke
½ Paprika
1 milde Zwiebel
50 bis 100 g Schafskäse
grüne und schwarze Oliven mit Stein (natürlich griechische Oliven)
Natives Olivenöl*
Weinessig
Salz
Pfeffer
Zubereitung
Gemüse waschen, grob schneiden und ab in eine Schale damit. Ein paar Oliven mit rein werfen (ja keine große Mühe machen, das ist Teil der Kunst!), anschließend den Schafskäse obendrauf platzieren.
An den Tisch setzen. Olivenöl und Weinessig nach Belieben über den Salat träufeln, salzen, pfeffern, genießen.
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Anonym meint
Griechischen Salat habe ich die letzten Wochen auf den Kykladen auch viel gegessen, aber vor allem mittags in unseren Studios, wenn wir keine Lust hatten schon wieder in die Taverne zu gehen. Er ist ja so wunderbar schnell gemacht! Und ich gebe immer gerne noch etwas Oregano darauf, das gibt noch etwas Pepp, den Essig lasse ich dafür immer weg, ich finde das passt nicht zu einem griechischen Salat. Aus Naxos habe ich auch noch ein großartiges Gewürz für griechischen Salat, das ich mal wieder verwenden könnte. Aber vielleicht wird das Wetter ja nächste Woche so, dass man Lust auf Salat bekommt...
Katharina meint
Oregano! Oregano! Nie geht was ohne "Rigani"! Zumindest nicht im Norden Griechenlands, wo die Familie des Mannes herkommt. Ist wahrscheinlich wie mit Kartoffelsalat in Deutschland, der geht auch überall anders. Aber sonst, ja - hauptsache rustikal und nicht zuviel Aufwand.
Ach, ich könnt auch wieder ein bisschen griechische Sonne vertragen... *seufz*
Fee meint
Ja genau, Oregano kommt noch drauf 😉 So kenne ich es auch von Kos! In 3 Wochen geht es dieses Jahr schon zum 2. Mal hin und das ganze dann für 3Wochen. Wooop Wooop. Noch leckerer ist er wenn man wirklich die Griechischen Zutaten direkt vom Bauern benutzen kann. Deshalb packen wir auf dem Rückweg unsere Koffer immer bis oben hin mit Gemüse usw. voll ;-D
maja || moey`s kitchen meint
Sowas mag ich. Kein Firlefanz, kein Schischi, sondern einfach urig, simpel, gut.
Danke fürs Teilen der Urlaubsgeheimnisse.
Auch wenn es zu Hause nie so schmeckt wie im Urlaub.
Erzählt dir jemand, der Tonnen spanischen Käse, Thunfisch und andere Leckereien importiert hat...
Christina meint
Auch mein Geschmack ist voll getroffen. Schafskäse geht immer und Salat dabei, her damit! Und du hast mit deinem Foto so schön getroffen, wie gut das Simple ist.
Liebe Grüße, Christina
Christina meint
Hmm, Oregano ist eine gute Idee. Danke für den Tipp!
Christina meint
Na, DU musst es ja wissen! 🙂 Probiere ich mal aus, vielleicht morgen...
Christina meint
Jaaa, das griechische Bauerngemüse ist natürlich noch mal ne andere Geschichte... Yum!
Christina meint
Gell. 😀
Christina meint
Daaanke du Liebe! 🙂