Mein Beitrag zum World Bread Day besteht aus (jaaa, wer hätt's gedacht?) Kürbisbrot! Ich habe so oder so gestern die Kürbisernte meiner Eltern zu Kürbismus verarbeitet, und da lag nichts näher, als nur einen Teil davon einzufrieren und den Rest zu einem Brot zu verarbeiten.Bei Brot bin ich leider kein besonders kreativer und mutiger Mensch. Ich backe unser Brot zwar prinzipiell selbst, aber das Repertoire beschränkt sich auf einige wenige Standardrezepte, von denen ich weiß, dass sie keine Probleme machen.
Also wenn's ein Gebiet in der Küche gibt, auf dem ich definitiv noch was lernen muss / kann / will, dann die Brotbäckerei. Besonders, wenn Hefe mit im Spiel ist. Die Hefe und ich, wir sind uns ja spinnefeind, das kann ich euch sagen! Wie oft hat sie mich schon verzweifeln, toben und schreien lassen, weil sie einfach nicht das machte, was sie sollte. Lauter flache Brotlaibe habe ich in den Ofen geschoben, die ebenso flach wieder herauskamen, und dann, aus lauter Frust, nur noch als Brotsuppe, Paniermehl oder sonstwie als Resteessen herhalten konnten.
Als ultimativer Trick hilft bei mir nur: Teig in den Ofen, Ofen auf 50 °C stellen, gehen lassen. Seitdem ich ihr so einheize, muckt die Hefe nicht mehr. Glücklicherweise auch gestern nicht, als ich mich spätabends an das leckere Kürbisbrot von Petra gemacht habe. Aus Mangel an Maismehl wurde ein wenig abgewandelt: Stattdessen gab's Vollkornmehl, außerdem mehr Kürbiskerne und eine kräftige Prise Muskatnuss. Das Urteil des ersten Geschmackstests für das Kürbisbrot lautet: Rustikal, knusprig, einfach toll! Und die Farbe ist natürlich 'ne Bombe.
Mehr gelingsichere Brote findet ihr übrigens hier.
Rustikales Kürbisbrot (vegan)
Rezept für 1 Laib Brot (ca. 850 g)
Zutaten
250 g Kürbismus
450 g Weizenmehl
50 g Vollkornweizenmahl
40 g Kürbiskerne
125 g Wasser
20 g Frischhefe
2 Tl Kürbiskernöl
10 g Salz
1 kräftige Prise Muskatnuss
Zubereitung
Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten und abkühlen lassen.
Die Mehle, die Kürbiskerne und das Kürbismus in eine große Rührschüssel geben. Die Hefe im Wasser auflösen und zugeben. Auf niedriger Stufe verkneten, bis sich alle Zutaten vermischt haben, dann auf mittlere Stufe schalten und das Kürbiskernöl, sowie das Salz und Muskatnuss zugeben. Etwa 4 Minuten kneten, bis ein glatter, relativ fester Teig entstanden ist, der sich komplett von der Schüssel löst. Je nach Feuchte des Mus' gegebenenfalls noch etwas Wasser oder Mehl zugeben.
Den Teig in eine leicht geölte Schüssel legen und abgedeckt 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat. Wie gesagt, an dieser Stelle wird bei mir der Ofen eingeschaltet.
Den Teig aus der Schüssel nehmen und zu einem runden Laib mit glatter Oberfläche formen, diesen auf ein Stück Backpapier legen. Den Laib leicht flach drücken und mit 2 Fingern ein tiefes Loch in die Mitte drücken. Abgedeckt eine weitere Stunde gehen lassen – jetzt auch gerne außerhalb des Ofens, schließlich ist der Teigberg schon riesig. Außerdem muss der Ofen vorgeheizt werden: Rechtzeitig den Backofen mit einem Blech auf mittlerer Schiene auf 220°C vorheizen.
Das Brot mit einem scharfen Messer rundum sternförmig einschneiden und samt Backpapier in den Backofen einschießen. Sofort etwas Wasser in den Ofen sprühen. Nach 10 Minuten die Temperatur auf 200 °C reduzieren und das Kürbisbrot weitere 35 – 40 Minuten backen bis die Oberfläche gebräunt ist und der Boden hohl klingt, wenn man darauf klopft.
Schokozwerg meint
Das ist auch genau mein Trick, die Hefe aus der Reserve zu locken und ihr zu ihrer Bestimmung zu verhelfen 🙂 Seitdem habe ich keine Probleme mehr mit Hefeteigen.
Das Rezept klingt sehr verlockend, Kürbisbrot ist die einzige Variante bisher, mit der ich an dieses Gemüse herankomme. Das probiere ich aus! Danke Dir und viele Grüße!
Katharina meint
Was ne Farbe!!!! Knaller! Das könnte glatt mein nächstes Brot werden, da vertraue ich Dir ja. 🙂
Meine Lieblingsbehandlungsmethode für Hefeteig geht am besten im Winter: die Hefeteigsauna. Dazu lasse ich im Bad etwas heißes Wasser in die Wanne, drehe die Heizung hoch und dann ab mit dem Teig ins feucht-warme Zimmer. Das macht der zickigen Hefe im wahrsten Sinne des Wortes Dampf. ;-))
Anonym meint
Ohhh, das sieht aber toll aus! Wenn ich mein Soda Bread aufgegessen habe, wird das hier mein nächstes Projekt.
Überhaupt ein riesiges Kompliment für deinen Blog! Ich lese ihn jetzt schon seit ein paar Monaten und freu mich immer, wenn du etwas neues postest. Die Vanillemuffins stehen auch schon seit einiger Zeit auf meiner Backliste, aber da ja noch und nicht mehr so lange Kürbiszeit ist, muss nun erstmal aus Kürbis gemacht werden, was aus Kürbis gemacht werden kann ;).
Irène's Leckereien meint
Wow, schon allein die Farbe macht Appetit, da möchte man am liebsten gleich eine Scheibe stibitzen ;o))
L G
Irène
Christina meint
@schokozwerg: dann viel spaß beim ausprobieren. 🙂
@katharina: hoffentlich sind die erwartungen da nicht zu hoch *bibber* - deine hefeteig-methode hört sich aber auf jeden fall auch sehr interessant an! 😉
@northernblues: ach gott, wie lieb! ich freu mich total über deine komplimente, vielen lieben dank!
@irène: dann beeil dich aber, ist fast alles schon aufgegessen. 😀
zorra meint
Stimmt die Farbe ist Bombe! Auf die Kürbiskernernte bin ich etwas neidisch. Hier muss ich für Kürbiskerne auf die Jagd gehen. Betreffend Hefe mit etwas Erfahrung kriegst du das hin. Danke fürs Mitmachen am World Bread Day 2011.