Im Kochen und Backen bin ich mittlerweile ganz gut, denke ich. Immerhin existiert dieser Blog seit über fünf (!) Jahren, und auch davor habe ich schon ziemlich regelmäßig die Küche in ein Schlachtfeld verwandelt. Trotzdem gibt es zwei Dinge, an deren Zubereitung ich regelmäßig verzweifle:
Das erste sind Salatdressings, das zweite quasi alles, was eine bestimmte Konsistenz erfordert – zum Beispiel Risotto oder feine Sößchen. Ich kann entweder „wässrig-flüssig“ oder „dick-pampig“, aber das perfekte, das ideale Dazwischen, das verpasse ich häufig. An diese Schwäche musste ich denken, als ich gezuckerte Kondensmilch selbst herstellen wollte.
Meine Basiszutaten: Eine Dose Kondensmilch mit 10% Fettgehalt, dazu in gleicher Menge Zucker. Das Rezept in diesem unerschöpflichen Quell der Weisheit („Internet“) las sich und ratzfatz und easy, alles ab in den Topf und leicht köcheln lassen, „bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist“.Doch wann ist die gewünschte Konsistenz erreicht? Was ist überhaupt die gewünschte Konsistenz? Dickt das nicht noch nachträglich ein? All diese Fragen stellte ich mir, während sich die hellbeige Kondensmilch langsam aber sicher in goldenes Karamell verwandelte: Und genau das habe ich dann auch produziert. Irgendwas zwischen Dulce de Leche und Werthers Echte. Aber okay. Das konnte ich zwar nicht mehr für dieses Rezept benutzen, aber so zwischendurch wegnaschen. Für den Kuchen habe ich dann auf gekaufte gezuckerte Kondensmilch* zurückgegriffen. Die gibt es z. B. in russischen Lebensmittelläden aber auch in gut sortierten Supermärkten.
... um die lange Geschichte an dieser Stelle abzukürzen: Der Bolo de Fubá ist ein brasilianischer Rührkuchen mit Maismehl und Kokosmilch, der zwar im erkalteten Zustand eeetwas krümelig daherkommt, aber sehr lecker schmeckt und nicht zuletzt durch seine knallgelbe Gute-Laune-Farbe überzeugt. Er schmeckt auch pur, aber so richtig richtig lecker mit gezuckerter Kondensmilch übergossen und noch lauwarm serviert. Das Rezept stammt aus Chakalls Kochbuch „Sudaka – Südamerikanische Trendküche“*, aus dem ich bisher abgesehen von diesem Kuchen noch nichts nachgekocht habe, in dem ich aber verdächtig häufig blättere. Da kommt also sicher noch etwas. Bis dahin also erstmal: Bolo de Fubá deluxe!
Bolo de Fubá
Rezept für eine Kastenform, ca. 30 cm
Zutaten
400 g Maismehl
200 g Mehl
1 Packung Backpulver
200 ml Kokosmilch
200 ml Milch
200 ml Sonnenblumenöl
200 g Zucker
4 Eier
und für dazu: Puderzucker oder gezuckerte Kondensmilch*
Zubereitung
Den Backofen auf 185 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Maismehl, Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben. Sonnenblumennöl, Milch und Kokosmilch in einer weiteren Schüssel verrühren.
Zucker und Eier in einer Rührschüssel mit dem Handrührer zu einer hellen, schaumigen Creme schlagen. Öl-Milch-Mischung unterrühren, dann die Mehlmischung nach und nach unterheben.
Die Kastenform einfetten und den Teig hineingeben. Den Bolo de fubá im heißen Ofen etwa 45 Minuten (im Originalrezept stehen 25 Minuten – meiner Meinung nach viel zu kurz!) backen, bis er gebräunt ist und durchgebacken ist. Herausnehmen und 10 Minuten auskühlen lassen, dann stürzen.
Bolo de Fubá mit Puderzucker oder Kondensmilch übergossen servieren. Am besten lauwarm.
Quelle
Sudaka: Südamerikanische Trendküche
*Amazon-Affiliate-Link
Hannah meint
Sieht super lecker aus, danke für das tolle Rezept 🙂 Wird auf jeden Fall mal nachgemacht, finde solche Rezepte immer sehr spannend! Dann begebe ich mich mal auf die Suche nach Maismehl! Liebe Grüße aus Passeier 🙂
Christina meint
Gerne, ich bin da ganz auf deiner Seite mit den spannenden Rezepten! 🙂
LG zurück!
Christina
Ela meint
Diesen Kuchen liebe ich 🙂 Das erste Mal 2007 in Brasilien gegessen.. Da werden Erinnerungen wach! Danke dafür!
Liebe Grüße,
Ela
Christina meint
Ich fand den auch echt toll – halt mal was anderes! 😉
LG!
Anja O. meint
Mmm, das Rezept hört sich gut an. Mal etwas anderes 🙂 LG, Anja
Jenni meint
Liebe Christina!
Für ungewöhnliche und neue Ideen bin ich immer zu haben - der Maismehl-Kuchen ist zumindest für mich so eine Idee. Daher packe ich ihn gleich auf die Liste der Rezept-Inspirationen, er sieht einfach unglaublich gut aus. 🙂
Ich werde ihn nach Kräften veganisieren (aber das wird wohl nicht allzu schwer sein) und bin schon gespannt, was dabei herauskommt.
P.S.: Den Terminus "gewünschte Konsistenz" benutze ich auch oft in meinen Rezepten, wenn ich ehrlich bin. Ich gehe irgendwie einfach davon aus, dass jeder und jede eine etwas andere Dicke bzw. Flüssigkeit bei Soßen und solchen Dingen bevorzugt - was für den einen zu kompakt ist, ist für den anderen wiederum schon zu flüssig. Und mit "gewünschte Konsistenz" möchte ich für meinen Teil einfach solche definitorischen Klippen umschiffen. 😉
Liebe Grüße
Jenni
Anonym meint
Ich finde der sieht superlecker aus. den habe ich noch nicht gekannt werde ihn aber sicher bald mal probieren 🙂