#chaos #gewolltundnichtgekonnt |
Als wir diese Wohnung im Dezember 2007 zum ersten Mal betraten, wussten wir: Die soll es sein.
Nach diversen, äh, Besichtigungsfehlschlägen waren wir froh, dass es hier nach wenigen Sekunden Klick gemacht hat. Heute erscheint es mir verrückt, dass man gerade uns – wir waren 20 und 22 Jahre alt, Studenten, ohne Sicherheiten – den Zuschlag für diese wunderschönen 68 m2 mit Blick auf den Rheinturm und einem riesigen Südbalkon im tollsten Viertel Düsseldorfs erteilt hat. Wenn man sich ansieht, wie sich die Mietpreise seitdem entwickelt haben, bin ich einfach nur froh, dass wir schon nach kurzer Zeit zusammengezogen sind und nicht erst ein paar Jahre später.
Ihr seht: Wir wohnen schon sehr lange hier – und waren damals froh die Küche übernehmen zu können, die sogar noch ziemlich neu war. Unser Vormieter hatte hier selbst erst wenige Monate gelebt, musste dann aber fix nach München ziehen und hinterließ uns gegen einen fairen Abschlag auch die Küche. Das war für mich okay. Die Küche fand ich nie „schön“ in dem Sinn, dass ich sie mir selbst so ausgesucht hätte, aber „in Ordnung“. Was weiß man auch mit knapp über 20 Jahren über Küchen? Wir sprechen von der prä-lifestyle-blog-Ära, Pinterest gab es noch lange nicht, und in meiner Single-Studentenbutze kochte ich drei Jahre lang in einer teeny-tiny Pantry-Küche.
Will sagen: Die Küche war also da. Jahrelang. Wir erweiterten sie ein bisschen. Kauften einen Servierwagen. Einen neuen Hoch-, einen neuen Unterschrank. Der Kühlschrank wich 2012 einem neueren Modell. Insgesamt aber blieb alles so. Praktisch halt, und finanziell haben wir uns halt lieber auf Reisen als auf Mobiliar konzentriert.
Dann, irgendwann, fing der ganze „Style“ an, mir gehörig auf die Nerven zu gehen. Die Bodenfliesen bekamen Risse, Macken, die Fugen bröckelten. Mein Onkel, ein Fliesenleger, stellte irgendwann fest, dass der ganze Boden Murks ist, krumm und schief, und deswegen für Fliesen nicht geeignet. Toll, was?
Noch mehr Chaos. Alles hässlich. Unordentlich. Zu viel. |
Aber es ging ja nicht nur um den Boden. Manchmal war ich drauf und dran, die – wie ich heute finde – unfassbar hässlichen und empfindlichen Milchglasfronten mit Edding zu übermalen. Die einfachen Einlegeböden der Schränke: Unpraktisch! Was ich auch gerade brauchte, es war immer in der hinterletzten Ecke. Und auf dem Weg dahin warf ich alles einmal kreuz und quer durcheinander. Dazu kamen diverse Kleinigkeiten: Die komischen Drehknöpfe am Herd wurden schmandiger und schmandiger, und je mehr ich versuche, den Belag loszuwerden, umso blasser wurden die Zahlen. Die Dunstabzughaube war laut, der Ofen sowieso. Ich hatte zu viel Zeug für zu wenig Stauraum. Es nervte mich. Alles nervte mich. Schon Anfang 2016 fasste ich den Entschluss, dass sich etwas ändern muss. Allerdings stellte ich die Idee zu Gunsten unseres Japan-Urlaubs noch in den Hintergrund – der war mir nämlich eindeutig wichtiger als ein ausgeklügeltes Küchen-Schubladensystem. Aber im letzten November war dann klar: Jetzt legen wir los!
Warum eine Ikea-Küche?
Ehrlich gesagt kam für uns von Anfang an nur eine Ikea-Küche in Frage.
Ich bin zwar an sich kein großer Fan vom Schweden, aber
a) musste es relativ günstig sein,
b) hatten wir ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie die zukünftige Küche auszusehen hat und
c) sind wir immobil (da autolos) und können nun einmal nicht diverse Küchenstudios in Düsseldorf und Umgebung besuchen, um uns unverbindlich zu erkundigen.
Mein Umfeld war diesbezüglich in zwei Lager unterteilt.
Das eine: Leidenschaftliche Verfechter einer Ikea-Küche. Das andere: Strikt dagegen. Ich googlete also mehr oder weniger planlos durch dieses Internet und fand glücklicherweise viele, ausführliche Erfahrungsberichte inklusive Tipps, die mir hinsichtlich einer Ikea-Küche Mut machten – zum Beispiel auf Dreiraumhaus, bei cozy and cuddly und daily pia oder auf Franks Blog.
Die Planung unserer Ikea-Küche in 3 Schritten
1) Küchenplaner online
Ich finde diesen 3D-Küchenplaner ganz ordentlich. Er ruckelt leider – zumindest auf meinem Mac – ein bisschen und ist von ungeduldigen Menschen nur unter dem erheblichen Einfluss von Beruhigungspillen zu bedienen, aber für einen ersten Entwurf reicht es. Auf den angebotenen Aufmaßservice haben wir verzichtet, weil Grundaufbau und -ausstattung gleich bleiben und ich mir zugetraut habe, die 10 m2 selbst auszumessen.
2) Alles mal live angucken & unverbindlich vor Ort beraten lassen
An einem Freitagnachmittag gingen wir zu Ikea, um uns einige Dinge mal in natura anzusehen. Das sollte man unbedingt tun! Denn so konnten wir zum Beispiel einige Fronten in ihren verschiedenen Weißtönen und ihrer Haptik vergleichen. Auch Armatur und Spülbecken haben wir noch einmal ausgetauscht, weil es uns live nicht mehr so gut gefiel wie auf der Website. Das gilt auch für die Arbeitsplatte. Der nette Herr von der Küchenberatung hat uns dann alles zurecht gefriemelt, auf Fehlerquellen hingewiesen („Da ist Beleuchtung im Schrank, wollten Sie die wirklich?“) und Lieferung und Aufbau mit uns durchgesprochen. Spannend fand ich: Er hat in diesem Fall davon abgeraten, den Aufbau zu buchen – weil wir nur Basiselemente verbauen, bei denen man schnell den Bogen raus habe. Wohingegen die 199 € pro Meter (!), die Ikea mittlerweile für den Service berechnet, hier in keinem Verhältnis zum Aufwand stünden. Das fand ich sehr fair! Anschließend druckte er alles fein säuberlich (inklusive der Kosten für alle Einzelelemente plus Lieferung) aus, damit wir noch einmal über alles nachdenken konnten.
3) Finalisierung der Details & Kauf
Eine Woche später, selbe Zeit, selber Ort: Wieder sitzen wir im Ikea Düsseldorf, finalisieren die Details – und kaufen. Ich habe mich die ganze Zeit über sehr gut dort aufgehoben gefühlt. Nie hatte ich das Gefühl, dass man mir etwas aufschwatzen oder das Geld aus der Tasche ziehen möchte. Ein großes ABER gibt es natürlich trotzdem:
Aber was ist mit den Elektrogeräten? Die kaufe ich nämlich nicht bei Ikea. Sorry, da bin ich konservativ.
Führt aber natürlich dazu, dass man sich da selbst drum kümmern muss, wer die Arbeitsplatten zuschneidet, den Herd anschließt und so weiter und so fort. Das finde ich prinzipiell nicht schlimm, man findet heutzutage ja leicht qualifizierte Handwerker, die einem diese Arbeit abnehmen. Was mich allerdings sehr nervt: Die Sache mit der Spülmaschine.
Seit Ikea vor einigen Jahren das Küchensystem "Faktum" gegen "Metod" ausgetauscht hat, gibt es für teil-integrierte Spülmaschinen – also die, die eine sichtbare Bedienleiste haben – keine Fronten mehr. Weil Ikea selbst nur noch voll-integrierte Spülmaschinen anbietet. Stattdessen gibt es nur eine semi-schöne Zwischenlösung, die wir nur halb verstanden haben, und um die wir uns noch einmal separat kümmern müssen. Das ist für uns vor allem deswegen doof, weil wir erst vor drei Monaten eine neue Spülmaschine kaufen mussten und die bisher unverkleidet gelassen haben, um nicht Geld umsonst auszugeben. Mal sehen, wie wir das handhaben.
Hier sieht man es ganz gut: Spülmaschine ohne Verkleidung. |
Wie geht's nun weiter?
Am Freitag wird ausgeräumt, Samstag gestrichen, Sonntag der Boden verlegt. Am Montag wird die Küche schließlich geliefert. Am darauffolgenden Wochenende wollen wir alles aufbauen (Family-&-Friends-Style) und installieren. Ich bin sehr aufgeregt. Und einfach nur froh, dass alles bald im neuen Glanz erstrahlt. Übrigens: Ich habe absichtlich zu Details der neuen Ikea-Küche (Wandfarbe(n), Bodenbelag, Arbeitsplatte etc.) geschwiegen, weil ich euch ganz im Tine-Wittler-Style mit einem freshen Vorher-/Nachher-Look überraschen mag.
[UPDATE] Hier könnt ihr unsere neue Küche sehen.
Habt ihr auch eine Ikea-Küche? Oder habt ihr euch in einem richtigen Küchenstudio beraten lassen? Wie sind da eure Erfahrungen?
grain de sel meint
Ich liebe *Vorher-Nachher*-Bilder - egal ob Frisur oder Küche! Ich bin also gespannt...
Miris Jahrbuch meint
Wir haben auch eine Ikea-Küche. Damals, als wir hier einzogen und die alte Küchenmöbel beim Umbau der Küche rausflogen, hätten wir uns einfach gerade nichts anderes ("besseres") leisten können und wir sind aber auch superzufrieden mit ihr.
Wir haben also eine Ikeaküche - so richtig selbst geplant, selbst abgeholt (Damals hatten wir noch nen Skoda Oktavia und mussten "nur" 2 oder 3 mal fahren. Die Arbeitsplatte fuhr mit mir auf dem Rücksitz und offenem Kofferraumdeckel mit.), selbst aufgebaut (Uberhusband wurde zum Aufbau-Ninja. Man wird echt von Element zu Element schneller!) und mit selbst zugesägter Arbeitsplatte (Uberhusband halt...)
Ich bin also total pro Ikea-Küche und freue mich auf die Fotos von deiner.
Liebe Grüße
Miri
Miris Jahrbuch meint
Bei uns gab es übrigens noch die Spülmaschinenfront. Aber ich bin gespannt auf die semi-schöne Zwischenlösung. Pfusch am Bau ist ja meine Materie.
Missy Cookie meint
eine neue Küche ist was super aufregendes und tolles! Ich kann mich noch erinnern, als wir in unserer alten Wohnung die 30 (!!!) Jahre alte Küche gegen eine neue, ganz tolle getauscht haben.
Liebst,
Ulrike
Katharina meint
Ooooh - genau mein aktuelles Thema! Wir haben gerade ein Haus gekauft und brauchen auch eine Küche. Und irgendwie liebäugle ich ja schon mit einer Schwedenküche, weil ich sie tatsächlich sehr attraktiv finde, die Qualität nach Aussage aller meiner IKEA-Küchen-besitzenden Freunde sehr gut ist - naja, und tatsächlich auch aus Budget-Gründen (am Haus war dann doch mehr zu machen als gedacht *kopfindenhändenverberg*). Morgen kommt zwar der Küchenplaner aus dem Küchenstudio, aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen...
Ich bin übrigens zu doof für den IKEA-Küchenplaner! Das haut bei mir alles nicht hin, sodass ich doch wieder auf Papier und Stift zurück gegriffen habe.
Ich bin sooooo gespannt auf Eure Küche und Deine Bilder!
Ganz viel Erfolg beim Aufbauen. (Das werden wir aber tatsächlich machen lassen, egal ob bei IKEA oder woanders.)
Liebe Grüße
Katharina
Juliane Haller meint
Ach, ich liebe Umstyling (diese Woche bei GNTM! YEAH!) und vorher-nachher-Fotos 🙂 Bin sehr gespannt auf eure neue Küche. Wir haben unsere im Küchenstudio gekauft und auch vom Küchenstudio aufbauen lassen. Der Handwerker hat 1,5 Tage in unserer Küche gewütet, erst die alte abgebaut (und entsorgt), dann die neue aufgebaut, und das alles tipptopp, das hätten wir so nicht selbst hingekriegt. Hatte dann natürlich seinen Preis, aber ich bin hochzufrieden damit und würde auch die nächste Küche wieder dort kaufen!
Ich bin aber auch immer wieder ganz begeistert von den IKEA-Küchen, die dort in den Ausstellungen aufgebaut sind. Sehen meist super aus und letztlich ist ja eh alles aus Sperrholz, ob aus dem Küchenstudio oder von Ikea...
Also, ich bin gespannt! Liebe Grüße!
Jenni meint
Liebe Christina,
ich fiebere sowas von mit dir mit, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Schiefer Küchenboden - check. Urmelalte Schränke, vom Vor-vor-Mieter übernommen? Check. Versuch, das Beste draus zu machen - mangels aktueller Finanzflüssiglage? Check. Wie gerne hätte auch ich eine neue Küche, das darf ich dir verraten! Da es bei uns im Moment allerdings eher wenig danach aussieht (wenn, dann wohl eher nach Komplettumzug), fiebere ich deiner neuen Küche gespannt entgegen und wünsche euch, dass alles glattläuft mit Aufbauen, Installieren und Drin-Wohlfühlen. 🙂
Liebe Grüße
Jenni
Jana meint
Ich habe mir für unsere neue Wohnung auch eine IKEA Küche geplant und bin mega happy! Alles (und wir haben insg. mehr als 7 meter) haben wir selber aufgebaut, nur die Arbeitsplatten haben wir ohne Zuschnitt für Herd und Spüle bestellt und uns hier hinterher vom angeblichen Fachmann leider total abzocken und verärgern lassen... anyways was die Spülmaschine angeht: wir haben ein XXL Modell bei Media Markt gekauft und es ganz hochgeschraubt da passt die IKEA Front für Spülmaschinen drauf allerdings ist nach oben zur Arbeitsplatte ein wenig Ludft, die wir mit Styroporplatten ausgelegt haben (sie steht bei uns an der Ecke). Wenn die Spülmaschine zwischen zwei Schränken steht, ist das aber das kleinere Problem 🙂
Lena meint
Ich hatte auch jahrelang IKEA Küchen - immer mit Selbstauf- und abbau - und immer sehr zufrieden. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist einfach top!
Und wenn ich mir nicht irgendwann mal eine wunderschöne und total megateure Vollholzküche gönne werde ich wohl wieder zu IKEA gehen für eine Küche. Auch wenn ich den Schweden für alles andere meide.
Übrigens ist es eine sehr gute Entscheidung die Elektrogeräte nicht bei IKEA zu kaufen! Diese sind für den Preis sehr gut (für 200 Euro kann man keinen Wunderofen erwarten), aber für jemanden mit etwas Anspruch absolut Fehl am Platz.
Bin gespannt für welche Geräte und Küche ihr euch entschieden habt!
Dabei bin ich etwas traurig, weil wir eine absolut hässliche Küche in Buche/blau haben, die schon dabei war. Wenigstens ist sie geräumig ;). Aber wir werden uns wahrscheinlich eh bald wieder örtlich verändern, so what.
Vanessa von ÖkoLife meint
Da bin ich ja mal auf die neue gespannt. Wir haben hier eine Einbauküche, die weder besonders schön, noch besonders praktisch ist und dazu noch schlecht eingebaut. Aber hey, ich hab nichts dafür gezahlt, also will ich nicht meckern^^
Claudia meint
Also für die Spülmaschine gibt es einen Plattenverbinder der die Nummer 00250664 hat
Sag das dem Menschen am Expressschalter und dann müsste das gehen
LG
Claudia
Ich hab eine Zeitlang als Küchenplaner bei Ikea gearbeitet ((-:
Maja meint
Ich hatte noch nie eine Ikea-Küche. Ein guter Freund von uns ist Küchenplaner mit einem eigenen Küchenstudio und hat uns eine hochwertige Einbauküche zum Ikea-Preis besorgt 😉 In unseren ersten gemeinsamen Wohnungen hatten wir zusammengestückelte Resteküchen von der Verwandtschaft bekommen, vor mittlerweile auch schon wieder 7 oder 8 Jahren bekamen wir dann unsere Einbauküche. Die ist einmal mit uns umgezogen und wurde erweitert, ansonsten war es das. Sie ist extra neutral und schlicht, mit weißen Hochglanzfronten, silbernen Griffen und einer hellen Holzarbeitsplatte. Und dennoch habe ich mich irgendwie satt gesehen. Was ich auch nie wieder kaufen würde ist ein Eckschrank, wuah.
So seltsam es klingt, träume ich heute von einer Modulküche. Ikea hat sie leider vor wenigen Jahren aus dem Programm genommen und sie wird heute für ein Schweinegeld gehandelt. Aber ich träume heute nicht mehr von Design, sondern von Funktionalität und da sprechen mich einfache Aufbewahrungsmodule irgendwie mehr an als die normale Traumküche. Ich hätte gerne einen großen Metall-Arbeitstisch und die Pfannen an den Wänden oder von den Decken hängen. Hach ja, wenn ich mal groß bin...
Ansonsten bin ich schon ganz gespannt auf eure neue Küche und muss dann unbedingt mal wieder zu Besuch kommen, um den Vergleich zu haben 😉
Viele Grüße
Maja
Natürlich Schöner meint
Wir haben uns nach langem Hin und Her vor ein paar Jahren auch für eine Küche von IKEA entschieden. Zum einen, weil unsere Küche einen recht eigenwilligen Aufbau hat, der in den Küchenstudios so manchen Mitarbeiter überforderte. Zum anderen, weil es letztlich deutlich günstiger war. Wir haben unsere Küche selbst geplant und selbst aufgebaut. Die Arbeitsplatte hat mein Mann dann selbst gemacht, da es da einfach nichts passendes gab. Heute möchte ich unsere IKEA-Küche nicht mehr missen und ich finde, man sieht ihr durch das Pimpen auch gar nicht mehr an, dass sie vom schwedischen Anbieter kommt 😉
LG Michaela