Wisst ihr noch, vor einigen Jahren, als es auf Koch- und Backblogs so bunt getrieben wurde, dass quasi nur Cupcakes und grell-verzierte Muffins gut genug waren? Mann, bin ich froh, dass wir das hinter uns haben und auch wieder mal einfache Klassiker aus dem Ofen zaubern dürfen. Heute möchte ich euch deswegen mit einem Dinkel-Marmorkuchen beglücken, einem Kuchen, den ich in den letzten Wochen gar drei Mal gebacken habe. Drei. Mal.
Ich muss sagen: Eigentlich bin ich mit meinem altbewährten Marmorkuchen-Rezept glücklich, ja, angekommen. Das ist selten, wirklich, in den wenigsten Fällen halte ich mich mehrfach nacheinander an ein- und dasselbe Rezept, wobei ich beim Kochen definitiv experimentierfreudiger bin als beim Backen. Warum ich mich dennoch an einem neuen Rezept für Marmorkuchen versucht habe? Ganz einfach: Akuter Kuchenhunger traf auf bunte Mehlreste – in diesem Fall Dinkelmehl (630), das schon seit Herbst 2017 untätig in der Vorratsschublade herumlag und dabei natürlich nicht an Qualität gewann. Die wenigsten Dinge gewinnen Qualität, so lange sie einfach nur herumliegen. Das gilt für Mehl ebenso wie für offene Öle, Nüsse, Cornflakes – oder mich selbst. (Käse oder Wein sind ein anderes Thema, dazu erzähle ich ein anderes Mal gerne mehr.)
Ich hatte ehrlich gesagt so meine Zweifel an dem Rezept, denn die 125 ml Wasser für den Teig kamen mir etwas seltsam vor. War ich etwa aus Versehen in eine intelligent versteckte Low-Fat-Falle getappt? Low-Fat-Low-Geschmack-Kuchen? Aber in der Not (sonntags, alle Geschäfte zu, Rezept nur halb gelesen und dann schon mittendrin) frisst der Teufel Fliegen und Christina halt wässrigen Kuchen. Doch mitnichten! Der Dinkel-Marmorkuchen schmeckt hervorragend, außerordentlich fein, und ist wirklich super-super-super fluffig. Kein bisschen wässrig, sondern einfach nur frisch & köstlich. So hervorragend, dass ich sogar auf eine Schokoladenglasur verzichtet und lediglich zu Puderzucker gegriffen habe.
Dinkel-Marmorkuchen
Zutaten
- 250 g Rohrzucker
- 4 Eier (M, getrennt)
- 125 ml Wasser
- 250 g Dinkelmehl (Typ 630)
- 1 Packung Backpulver
- 125 ml Sonnenblumenöl
- 2 EL Backkakao
- Butter und Paniermehl zum Ausbuttern der Form
Zubereitung
- Den Ofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Zucker, Eigelbe und Wasser ca. eine Minute mit dem Handmixer verrühren: Achtung, relativ flüssig. Das soll so. Weiter geht’s:
- Dinkelmehl mit Backpulver vermischen und abwechselnd portionsweise mit dem Öl unter die Ei-Zuckermasse rühren.
- Die Eiweiße zu Schnee schlagen und vorsichtig unter den Teig heben.
- Den Teig in zwei Hälften teilen; Bei einer Hälfte den Kakao unterrühren.
- Die Form einfetten und mit Paniermehl bestäuben. Nacheinander beide Teighälften einfüllen und mit einer Gabel kunstvoll einmal quer durch quirlen, damit sich ein schönes Muster ergibt.
- Ab in den Ofen und auf mittlerer Einschubfläche ca. 45 – 50 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen.
Tina meint
Das merke ich mir - bin auch noch auf eine Tüte Dinkelmehl in der Vorratskammer unten links gestossen
Grit meint
Kann man auch Rapsöl verwenden, ich habe kein Sonnenblumenöl?
Christina | feines gemüse meint
Hallo Grit, ich benutze Sonnenblumenöl, da es keinen Eigengeschmack hat. Bei Rapsöl ist das nicht immer so. Es gibt solche, die zum Backen geeignet sind, und natives, kaltgepresstes Rapsöl, das in einem Kuchen sehr vorschmecken würde, was nicht gewünscht ist. Wenn du ganz einfaches Rapsöl aus dem Supermarkt hast, sollte es kein Problem sein. Einfach mal vorher probieren. 😉
Liebe Grüße
Christina
Nicole meint
Super lecker der Kuchen. Sehr zu empfehlen. Vielen lieben Dank für das Rezept 👍🏻👍🏻👍🏻😊😊😊
Lg
Christina | feines gemüse meint
Sehr gerne! 🙂 Danke für deinen Kommentar!
Nathalie meint
Vielen Dank für das tolle Rezept! Wollte mein Dinkelmehl endlich mal verwenden ☺ und kann jetzt sagen, daß es DAS Rezept ist! Schmeckt wunderbar