Es gibt Tage, Wochen, Monate, die verlangen nach Soulfood. Ich denke, niemand wird mir widersprechen, wenn ich sage: 2020 brauchen wir davon besonders viel.
Und ein Gericht hat es mir zuletzt besonders angetan: Pasta in viel sahniger Wodka-Tomatensauce. Hört sich komisch an, oder? Ja, auch ich fand den Gedanken von Hochprozentigem in meiner Nudelsauce anfänglich befremdlich. Und ich erinnerte mich an einen ersten Versuch – das muss lange her sein, vielleicht über zehn Jahre –, da hatte ich schon einmal ein Tomatensugo mit Fenchel und Wodka geköchelt, das mir gar nicht taugte.
Vor einiger Zeit stolperte ich dann aber erneut über die Wodka-Tomaten-Kombination, und als Fan von Bloody Mary gab ich dem ganzen in einer deutlich schwereren, cremigeren Variante noch einmal eine Chance – und siehe da: Lecker! Köstlich! Mehr davon!
In Deutschland ist Pasta mit Wodka-Tomatensauce kaum bekannt, während es in den USA seit den 80er Jahren als Klassiker gilt, dessen Ursprung – wie so oft – im Unklaren liegt. Typischerweise nutzt man Penne-Nudeln, aber die mag ich nicht so gerne. Wie ihr seht, habe ich mich an Tortiglioni gehalten, meine kurzen Lieblingsnudeln.
Dass ich in der veganen Variante keine Schlagsahne benutze – und auch keinen Speck –, ist klar. Tatsächlich nutze ich als Ersatz nicht einmal spezielle vegane Kochsahne aus Hafer, sondern einfach eine stinknormalen Soja- oder Haferdrink. Hier sind die Unterschiede bekanntlich groß, deswegen ein kleiner Tipp von mir: Wenn ihr einen Pflanzendrink benutzt, dann unbedingt einen, der leicht süß schmeckt und der bei Hitze nicht schnell ausflockt. Mit „Barista“-Drinks seid ihr auf der sicheren Seite.
Viel zu beachten gibt es bei dieser Wodka-Tomaten-Sauce eigentlich nicht – nicht einmal frische Zutaten benötigt ihr, so dass ihr sie super aus Vorräten kochen könnt. Zudem steht sie in ca. 20 Minuten auf dem Tisch. Was will man mehr?
Pasta mit cremiger Wodka-Tomatensauce (vegan)
DRUCKENZutaten
- 200 g kurze Pasta (z. B. Penne oder Tortiglioni)
- 1 EL Olivenöl
- 50 g Zwiebel fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe fein gehackt
- 2 EL Tomatenmark
- 1 Dose ganze Datteltomaten (oder gehackte Tomaten) 400 g
- 200 ml süßlicher Hafer- oder Sojadrink
- 2 EL Wodka
- Salz
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- frisches Basilikum (optional)
- frisch geriebener Parmesan (optional, ist dann nicht mehr vegan)
Zubereitung
- Die Pasta in Salzwasser kochen.
- Währendessen in einer Pfanne 1 EL Olivenöl erhitzen.
- Zwiebeln und Knoblauch unter Rühren für ca. zwei Minuten andünsten.
- Tomatenmark hinzugeben und für weitere ca. zwei Minuten anschwitzen.
- Dosentomaten und Pflanzendrink hinzugeben, mit Salz und Pfeffer würzen, aufkochen und zugedeckt bei schwacher Hitze ca. 8 Minuten köcheln lassen.
- Wodka in die Tomatensauce rühren, abschmecken. Gegebenenfalls noch 1 EL Nudelkochwasser hinzugeben, falls die Sauce noch nicht sämig genug ist.
- Bei Gefallen: Die Pasta abgießen und sofort zur der Sauce in die Pfanne geben. Gut verrühren, so dass alle Nudeln mit Sauce überzogen sind.
- Sofort servieren. Auf Wunsch gebt ihr noch frischen Basilikum oder Parmesan zu diesem Gericht.
Karin meint
Oh, liebe Christina, die werde ich nachkochen. 🙂 Die Fenchelvariante hatte ich auch und bin etwas traumatisiert, was diese Kombi angeht. Aber nun gebe ich dem Wodka im Essen noch eine Chance. Obwohl er normalerweise in mein Glas wandert... 😉
Björn meint
Bei dem Italiener meiner Kindheit, tief in der hessischen Provinz, war unser Lieblingsessen immer Rigatoni al Vodka, mit Hackfleisch und Schinken. Das war auch das einzige Gericht, dass mein Bater an und zu mal gekocht hat, weil wir es alle so mochten.
Ich bin wirklich froh, hier eine vegetarische Variante zu finden, muss ich unbedingt mal ausprobieren.