Vor einigen Tagen überkam mit die unbändige Lust auf Fladenbrot, gefüllt mit Gemüse, Schafskäse und richtig dicker Joghurt-Knoblauchsauce. An sich kein Problem – bis auf das Brot. Denn bei Brot bin ich ja eigen. Wenn ich nicht selbst backe, gehe ich nur zum Bäcker meines Vertrauens, wo ich weiß, was ich bekomme. Nur an Fladenbrot hatte ich mich dahin noch nie selbst versucht und kam auch erst gar nicht auf die Idee. Also: Auf in den Supermarkt. Das erste Exemplar war schnell gefunden – und ebenso schnell wieder aus der Hand gelegt. Ebenso das nächste und das übernächste. Warum? Nun, ein bekannter Industriebrothersteller rühmt sich auf seiner Internetseite zwar mit der Pflege der „handwerklichen Tradition“, einer „ruhigen Verarbeitung“ und dem „bewussten Verzicht auf Konservierungsstoffe und gentechnisch veränderte Zutaten“. Auf der Verpackung des Fladenbrots las ich dann aber folgendes:
Weizenmehl, Wasser, Salz, Hefe, Sesam, Verdickungsmittel: Guarkernmehl, Emulgator: Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren,
Mono- und Diacetylweinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren, Schwarzkümmel, Säureregulator: Natriumacetate,
Dextrose, pflanzliches Öl
Klar, das wird alles rechtlich schon in Ordnung sein. Aber in der Grauzone namens „Verbrauchertäuschung“ geht man da – meiner Meinung nach – dennoch ziemlich ausgiebig spazieren. Wie dem auch sei: Ich wünsche den Konsumenten guten Appetit und esse derweil ein selbstgebackenes Fladenbrot, das vollkommen ohne dubiose Säureregulatoren und Emulgatoren auskommt – und dabei prima schmeckt: Das Fladenbrot wird außen herrlich knusprig, innen weich und flaumig. Ein kleines bisschen Kreuzkümmel im Teig sorgt für den extra Orient-Kick, kann aber natürlich auch weggelassen werden. Also ich mach' das jetzt immer so. Reste können entweder eingefroren oder am nächsten Tag frisch aufgetoastet werden.
Vegan ist das Fladenbrot übrigens dadurch, dass der Laib nicht mit Ei, sondern Sojamilch bepinselt wird. Wer mag, kann hier natürlich beliebig tauschen.
Fladenbrot, vegan
Rezept für einen großen Laib Fladenbrot
Zutaten
465 g Weizenmehl, 405
optional: ½ TL Kreuzkümmel
300 ml Wasser
1 TL Salz
25 g Frischhefe
1 EL Hartweizengrieß
1 Schuss Sojamilch
oder 1 Ei
1 TL Olivenöl
1 TL Zucker
optional: 1-2 TL Sesam und Schwarzkümmel
Zubereitung
Mehl mit dem Salz vermischen. Hefe in lauwarmen Wasser auflösen und anschließend mit den Knethaken eines Handmixers ca. 5 Minuten unter das Mehl heben, bis ein
weicher Teig entstanden ist, der nicht mehr klebt. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 220°C vorheizen.
Anschließend 1 El Hartweizengrieß mit etwas Mehl vermischen und auf einer Arbeitsfläche ausstreuen. Nun hier den Teig kurz durchkneten und in eine flache, runde Form drücken. Auf das Backblech geben und weitere 10 Minuten gehen lassen. Öl, Sojamilch (bzw. Ei) und Zucker gut miteinander vermischen. Im Abstand von einigen Zentimetern mit dem Daumen "Löcher" in den Teig drücken. Mit der Flüssigkeit einpinseln und (wer mag) zum Abschluss mit Sesam und Schwarzkümmel bestreuen.
Fladenbrot für ca. 12 Minuten im Backofen ausbacken.
Quelle
The Vegetarian Diaries
The Vegetarian Diaries meint
wo ich das hier bei dir mal wieder sehe muss ich wohl die tage direkt noch mal ran und das ganze auch noch mal machen ;).
einfach viel zu lecker!
lg
the vegetarian diaries
Lisa meint
Liebe Christina, geht das eigentlich auch mit Vollkorn oder Dinkelmehl? Liebe Grüße, Lisa
Christina meint
Hallo Lisa, nein, ich denke, das wird nicht funktionieren. Vollkorn- und Dinkelmehl hat andere Backeigenschaften, zieht z. B. viel mehr Wasser als "normales" Auszugsmehl.
Da musst du wohl ein anderes Rezept wählen. Wie wäre es mit dem hier? -- http://www.chefkoch.de/rezepte/698721172417479/Fladenbrot-aus-Vollkornmehl.html