
Letzte Woche brachte der Postmann eine große Kiste, ausnahmsweise war der Absender nicht Amazon oder Zalando, vielmehr kam sie direkt von Mallorca. Vor fast drei Jahren habe ich einen wirklich schönen Urlaub auf der Insel, in einem kleinen Ort an der Nordküste – Port de Sóller. . Früher mochte ich Mallorca nicht, in meinem Kopf sah ich überall Pauschalurlauber mit Dosenbierhaltermützen (frühkindliche Prägung durch den Film „Ballermann 6“ mit Tom Gerhard), und habe mich geweigert, je auch nur einen Fuß dorthin zu setzen.
Nunja, wie das Leben so spielt, man wird älter und der Ballermann ist auch nicht mehr das, was er mal war (hörte ich zumindest). Mallorca ist günstig, ein Studentenbudget freut sich darüber. Also ab in Süden, bzw. den mallorquinischen Norden, in den ich mich direkt verliebte. Es war eine zauberhafte Woche, ganz reizend ist die Gegend, vor allem wenn man (wie ich) gerne gleichzeitig auf Meer und Berge schaut, und dann das Essen – das ESSEN. Im Hotel war's so lala, wir ärgerten uns darüber, keine Ferienwohnung mit Küche zu haben, wo wir dieses wunderschöne, naturbelassene Gemüse zu wunderbaren Nudelsaucen, kalter Ratatouille oder Gazpacho hätten verarbeiten können.
Letztes Jahr las ich zum ersten Mal, dass man sich von Mallorca Orangen nach Deutschland liefern lassen kann. Nach reichlicher Überlegung, ob das wohl nachhaltig sei, dachte ich mir, "Schwamm drüber!", und bestellte kurzerhand 10 kg Orangen und 1 kg Zitronen – naturbelassen, natürlich. Die Orangen sind nicht bio, aber auch nicht gespritzt und gewachst, die Schale lässt sich verarbeiten. Dem ersten Exemplar wurde die Haut aber einfach abgezogen: Ein wunderbar, orangiger Geschmack. In Deutschland Orangen im Netz zu kaufen ist Glückssache, mal wirklich lecker, mal fad und langweilig. Die Orangen aus Sóller sind saftig und süß und voller Aroma. Ich würde sie wiederbestellen, auch wenn man sie ratzfatz verarbeiten muss. Drei Stück musste ich wegwerfen, aber das ist zu verkraften.
Ich liebe Orangen pur und in Stücken, mein Freund trinkt ihren Saft lieber ohne Spur von Fruchtfleisch. Eine besondere Leckerei aber finde ich die kandierten Orangenschalen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so köstlich sein würde. Die Pitzelarbeit wird belohnt, vor allem die Zartbitterschokolade ist eine perfekte Ergänzung. Schon jetzt eine meiner Favoritensüßigkeiten 2014.
Kandierte Orangenschale mit Zartbitterschokolade
Zutaten
3 große Orangen
Zucker
Wasser
Zarbitterschokolade
Zubereitung
Die Orangen heiß abwaschen und trockenreiben. Anschließend schälen. Hierzu schneide ich mit meinem super tollen Tupper-Orangenschneider feine Linien von Nabel zu Nabel, die ich dann einzeln abziehe. Aber macht wie ihr wollt. Dann mit einem scharfen Messer das weiße von den Schalen entfernen. Das kann ein bisschen dauern. 😉
Die Schalen insgesamt drei Mal mit kaltem Wasser bedecken und aufkochen lassen, damit die Bitterstoffe herausgeschwemmt werden. Anschließend mit Küchenkrepp gut säubern und in feinere Streifen (siehe Bild) schneiden. Ihr könnt natürlich auch größere Stücke kandieren, aber so kleine Häppchen finde ich persönlich angenehmer.
Die Streifen wiegen. Die gleiche Menge Zucker sowie auf 100 g 2 EL Wasser in einen Topf geben. Gut verrühren und mit den Orangenschalen aufkochen lassen, bis das Zuckerwasser verschwunden ist.
Die Schalen auf einen Teller mit Zucker geben und darin wälzen. Einzeln auf Backpapier legen und trocknen lassen. Anschließend mit geschmolzener Zartbitterschokolade beträufeln oder überziehen.
Nadja meint
Von diesen Orangenbestellungen hab ich schon ein paarmal was gehört, aber die hohe Menge hat mich immer abgeschreckt. Dass man während einer Orangenschwemme einfach kandierte Orangenschalen hätte machen können... darauf wäre ich (ehrlich gesagt, da unkreativ) nie gekommen. Hübsch sehen sie aus, so mit Schoko dekoriert!
Liebe Grüße
Nadja
Anonym meint
Hallo Christina,
ich habe in der letzten Woche meine 3. Lieferung von Fet a Sóller bekommen. Ich liebe Orangen im Winter über alles und finde diese sehr gut. Ich esse sie am liebsten pur und sie kommen in unsere grünen Smoothies. Deine Idee mit der kandierten Schale finde ich aber auch sehr spannend und vielleicht probiere ich sie mal aus.
Im Übrigen sind auch die Mandeln unschlagbar lecker, wie wir finden.
Viele Grüße
Karen
vossigake meint
Hallo Christina,
ich bestelle seit November auch regelmäßig bei Fet a Sóller, nachdem ich in der "Deli" einen kleinen Hinweis zu den Orangen dort gelesen hatte. Die Orangen sind wirklich unschlagbar lecker. Letztens hatte ich bei meiner Oma mal wieder eine "konventionelle Supermarkt-Orange" gegessen und sie schmeckte mir überhaupt nicht mehr. Sie hat nur nach Wasser geschmeckt, Orange war das defintiv nicht. Bei Fet a Sóller hatte ich bisher noch keine einzige nicht leckere Orange dabei 🙂
Wir lagern unsere Orangen immer ordentlich nebeneinander im Keller. Dort halten Sie sich eine ganze Weile. Dass mal eine schlecht wird, ist ganz natürlich, aber mehr als 2-3 Stück hatten wir nie dabei.
Liebe Grüße,
Julia
Anja meint
Kann man das Orangene mit dem Spargelschäler abschälen oder muss umgekehrt das Weiße vom Orangenen abmachen? Wie dick ist das, was du dann kandierst?