Was war ich aufgeregt, als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal von „goldener Milch“ hörte. Ein goldgelb-strahlender Heiltrunk aus alt-ayurvedischer Küchentradition. Entzündungshemmend. Wohltuend. Antioxidativ. Reinigt die Lunge, entlastet die Leber, baut Kalk in den Gelenken ab.
Maybe, maybe not.
Wie das heutzutage ja dann immer so ist: Alles, was irgendwie verrückt klingt, dabei schick aussieht und dann auch noch Gesundheit verheißt, lässt sich prima zu Geld machen und verhypen. Glaubt ihr nicht? Dann googelt doch mal fix die Begriffe „Golden Milk“ oder „goldene Milch“. Da wird daraus nicht nur ganz schnell ein „Kurkuma Latte“ – klingt dann gleich ein bisschen mehr nach Starbucks, oder? „Einen Grande Kurkuma Latte, mit laktosefreier Magermilch to go, bitte!“ –, nein, Goldene Milch ist gleich das neue „It-Getränk“, ein „Trend-Drink“ – und es waren auch nicht wenige Unternehmen schnell dabei, Mischungen & Instantpülverchen herzustellen, die dem ach-so-beschäftigten-Verbraucher der Generation Y und Z das mühselige Herstellen der Paste (dauert schließlich ca. 10 Minuten!) abnehmen. Zeit ist schließlich Geld – und dementsprechend muss man für ein kleines Päckchen davon auch ganz schön tief in die Tasche greifen. Hmmm, da kriegt die Goldene Milch gleich eine andere Bedeutung...
Nun, lassen wir den Internet-Kommerz mal beiseite: Mir schmeckt die traditionell hergestellte Goldene Milch nicht besonders gut. Auch nicht besonders schlecht. Halt so mittel.
Die traditionelle Basis-Gewürzmischung bestehend aus Kurkuma, Ingwer, Muskat und Pfeffer mag ich aber sehr – deswegen war ich auch gleich aufmerksam, als mir irgendwo im Internet der Goldene-Milch-Porridge begegnete. Gerade jetzt im Herbst, wo ich mich so langsam an die zurückkehrende Kälte gewöhnen muss, esse ich morgens gerne etwas warmes. Und diese Mischung kann einem richtig schön einheizen. Achtet bitte aber darauf, dass alle Gewürze, die ihr nutzt, aus biologischem Anbau stammen.
Also: Für Goldene-Milch-Muffel wie mich eine gute Möglichkeit, doch noch irgendwie auf der Trendwelle mitreiten zu können. Glück gehabt, puh!
Goldene-Milch-Porridge
Rezept für 1 Portion (+ Paste für ca. 5 weitere Portionen)
Zutaten
für die Paste
2 EL Kurkuma, gemahlen
100 ml Wasser
1 EL frisch geriebener Ingwer
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
für das Porridge
50 g Haferflocken
250 ml Pflanzenmilch (z. B. Hafer oder Soja)
1 Prise Salz
1 TL Honig
1 TL Leinsamen
1 TL Kokosmus oder Kokosöl
Zubereitung
Beginnt mit der Paste: Einfach das Wasser in einem Topf aufkochen lassen, die Hitze reduzieren und dann Kurkuma, Ingwer, Pfeffer und Muskatnuss dazu geben.
Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren zu einer Paste reduzieren lassen. In ein sauberes Glas geben und verschließen – so habt ihr euren Vorrat an Goldener-Milch-Paste für ein paar Tage gesichert.
Für den Porridge nun Haferflocken, Pflanzenmilch und eine Prise Salz in einem Topf gemeinsam aufkochen lassen. Sobald der Porridge so ungefähr die von euch gewünschte Konsistenz hat ca. 1 TL Paste sowie den Honig zugeben. Zum Schluss noch den Leinsamen (Ballaststoff-Power!) und Kokosmus bzw. -öl einrühren und mit Toppings nach Wunsch (im Bild: Apfel, Kokoschips, Zimt) servieren.
Julia meint
Ha, dieses goldene Porridge ist sogar bei mir schon mal irgendwo vorbeigewabert, schön, dass ich jetzt bei Dir das passende Rezept dafür finde!
Christina meint
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Christina meint
Hallo liebe Julia, dann viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!