Vorweg möchte ich darum bitten, dass wir uns nicht um das „Südtirol“ im Südtiroler Spinatknödel streiten. Mit Regionalbezeichnungen ist es ja häufig so, dass ganz schnell aufgeschrien und korrigiert wird. Weil man es vermeintlich besser weiß und selbstverständlich Kenner der „einzig wahren Variante“ ist.
Ich habe keine Ahnung, ob diese Südtiroler Spinatknödel Südtiroler Spinatknödel sind, wie Spinatknödel in Südtirol gegessen werden. Ich war (leider) noch nie in Südtirol und habe tatsächlich auch noch nie andere Spinatknödel gegessen als diese hier. Aber ich mag sie sehr gerne und das Rezept, nach dem ich mich richte, ist halt so überschrieben – und dementsprechend nenne auch ich sie: Südtiroler Spinatknödel.
Das Rezept hatte ich bisher nicht verbloggt, weil ich sie Ewigkeiten nicht mehr zubereitet habe. In der Natur des Knödels liegt ein gewisser Zubereitungsaufwand, und der Wille dazu fehlt mir leider häufig. Nun aber soll es doch so weit sein, weil mich ein unbändiger Knödel-Heißhunger plagte. Wissend, dass ich in den nächsten drei Monaten in Asien wenige Knödel bekommen werde. Keine Ahnung, was mein Körper sich dabei denkt, vor der Abreise unbedingt noch einmal Knödel zu wollen. Und Lasagne. Und Schwarzbrot. Pommes rot-weiß. Was vom Griechen. Ach, und Falafel. Ist das so eine Art Food-FOMO? Kennt ihr das?
Südtiroler Spinatknödel
DRUCKENZutaten
- 100 g altbackenes Weißbrot oder Toast
- 200 ml Milch
- 400 g aufgetauter Blattspinat (kein Rahmspinat!)
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 50 g Butter
- 50 g trockener Quark (Magerquark)
- 25 g geriebener Bergkäse ( + das, was ihr obendrauf streuen wollt)
- 75 g Mehl
- 2 Eier (Größe M)
- Salz
- Pfeffer
- frisch geriebene Muskatnuss
Zubereitung
- Weißbrot grob zerpflückgen, in eine Schüssel legen, die Milch darüber löffeln, ziehen lassen.
- Dann den Spinat gut abtropfen lassen und mit den Händen ausdrücken.
- Zwiebel und den Knoblauch schälen und ganz fein hacken.
- In einer Pfanne 10 g Butter heiß werden lassen. Zwiebel und Knoblauch darin kurz andünsten. Spinat dazugeben und rühren. Wenn sich Flüssigkeit bildet, die Hitze höher schalten, der Spinat sollte am Schluss schon recht trocken sein.
- Spinat etwas abkühlen lassen. Wenn sich dabei noch mal Flüssigkeit ansammelt, erneut im Sieb gut abtropfen lassen.
- Spinatmischung, Quark, Bergkäse, Mehl und Eier zum Brot geben und alles mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
- Die Zutaten mit den Händen sehr gut durchmischen und die Knödelmasse anschließend etwa 15 Minuten stehen lassen.
- Wichtig ist, dass die Masse danach zwar feucht, aber gut formbar ist. Ist sie zu nass, gebt noch esslöffelweise etwas Mehl hinzu. Ist sie zu trocken, behelft euch mit einem Schluck Milch.
- In einem großen weiten Topf Wasser zum Kochen bringen und salzen. Aus der Knödelmasse etwa tischtennisballgroße Knödel formen.
- Nacheinander ins Wasser gleiten lassen, die Hitze kleiner schalten. Die Knödel im offenen Topf etwa 15 Minuten garen. Das Wasser soll dabei nicht kochen, sondern nur ganz leise blubbern.
- Kurz vor Ende der Garzeit die übrige Butter in große Würfel schneiden und in einem Topf schmelzen und leicht bräunen lassen.
- Die fertigen Knödel aus dem Topf fischen, abtropfen lassen und in vorgewärmte tiefe Teller verteilen.
- Mit Butter beträufeln und mit Bergkäse bestreuen und sofort servieren.
Notizen
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