Ich bin ja noch ein bisschen im Norwegen-Fieber und wollte deswegen auch unbedingt mal etwas norwegisches Kochen oder Backen. Da ich nach unserer Reise von Fisch erstmal die Nase voll hatte, sollte es irgendwas Süßes aus dem Ofen werden.
Der potenzielle Kandidat war schnell gefunden: Kvæfjordkake – ja, etwas gewöhnungsbedürftig sind die norwegischen Namen ja, aber es kommt ja nicht auf den Namen sondern die inneren Werte an. Und von denen habe ich mich sehr angesprochen gefühlt: Rührteigboden (geht immer!), goldgelbe Vanille-Sahne-Creme (juchuh!) und knuspriger Mandelbaiser (himmlisch!); tät ich selbst einen Kuchen kreieren, er käme mit ähnlichen Zutaten daher. Und er schmeckt tatsächlich so gut wie er sich anhört – ein Traum von Sonntagssüß.
Dementsprechend kann ich völlig nachvollziehen, dass der Kvæfjordkake in Norwegen als Nationalkuchen gilt und dort als bester Kuchen der Welt gehandelt wird.
Kvæfjordkake wird allen schmecken, die auch ein Herz für Bienenstich haben.
Ich weiß gar nicht, wieso die Anleitung so lang ist – ganz ehrlich, mit ein bisschen Struktur macht der Kuchen sich fast von alleine nebenbei. Das Rezept habe ich übrigens bei Scheckenlacks gefunden – dort gibt es auch viele Step-by-Step-Fotos, die mir sehr geholfen haben.
Kvæfjordkake
DRUCKENZutaten
für den Teigboden
- 150 g sehr weiche Butter
- 1 Prise Salz
- 125 g Zucker
- 5 Eigelb
- 150 g Weizenmehl (Typ 405)
- 1,5 TL Backpulver
- ca. 100 ml Milch
für das Baiser
- 5 Eiweiß
- 100 g Zucker
- Mandeln, gehobelt (Menge nach Lust und Laune)
für die Vanillecreme
- 1 Vanilleschote, das Mark
- 250 ml Milch
- 550 ml Sahne (Achtung: 300 ml davon zum Unterheben!)
- 75 g Zucker
- 35 g Speisestärke
- 4 Eigelb
Zubereitung
Teigboden
- Weiche Butter, Salz und Zucker mit dem Handrührgerät zu einer schaumigen Masse aufschlagen. Die Eigelbe eins nach dem anderen unterrühren.
- Mehl mit Backpulver vermischen, dann Mehl und Milch abwechselnd in den Teig einrühren.
- Ein Backblech mit Backpapier belegen. Die Masse für den Teigboden gleichmäßig darauf verstreichen.
- Nun die Eiweiße zu Eischnee mit den (sauberen!) Rührbesen schlagen. Den Zucker während des Rührens nach und nach einrieseln lassen. Die entstandene Baisermasse sollte glänzen, sehr fest sein (und lecker schmecken).
- Baisermasse auf dem Teigboden wellenförmig verstreichen und die gehobelten Mandeln darüber streuen.
- Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 160 °C (Ober- und Unterhitze) auf der mittleren Schiene ca. 45 Minuten backen. Gegen Ende der Backzeit den Bräunungsgrad kontrollieren, die Baisermasse sollte leicht hellbraun sein. Ist die Masse noch zu hell, dann in den letzten 10 Minuten der Backzeit auf Umluft schalten.
Sollte die Masse zu dunkel werden, schiebt den Kuchen einfach eine Etage tiefer.
Füllung
- Eigelb, Zucker und Speisestärke in einer Metallschüssel gut miteinander verschlagen.
- Milch und 250 ml Sahne in einem Topf mischen, Vanillemark hinzufügen. Diese Mischung einmal aufkochen lassen, dabei gut rühren, es darf nichts anbrennen.
- Anschließend etwas der heißen Sahnemilch unter ständigem Rühren in die Schüssel mit der Eier-Zucker-Stärke-Mischung geben, bis sich eine homogene Masse gebildet hat.
- Diese Masse zurück in den Topf schütten und unter kräftigem Rühren erhitzen, bis die Creme eingedickt ist und an Pudding erinnert – das geht sehr schnell, also gut aufpassen!
- Vollständig erkalten lassen.
- 300 ml Sahne steif schlagen und unter die erkaltete Puddingcreme-Masse geben.
Zusammenbau
- Den Boden vollständig erkalten lassen und halbieren. Auf eine Hälfte die Vanillecreme gleichmäßig verstreichen. Die andere Hälfte mit der Baiserseite nach oben darauf legen. Fertig!
Ich glaub ich weiß was ich heut noch backe. 😀
Wie groß ist denn das Backblech, das du verwendet hast?
Hey Christin, da habe ich ja mal wieder die wichtigste Angabe vergessen. 😀
Mein Backblech misst ca. 42 x 31 cm, viel größer sollte es auf keinen Fall sein.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Nachbacken! 🙂
Hallo. Der Kuchen sieht toll aus. Den werde ich machen. Nur, wo bekomme ich das Mehl Typ 325 her? Geht auch 405er?
Gruß, Birgit
Liebe Birgit, danke, dass du mich darauf hinweist – keine Ahnung, wie 325 in den Text gelangt ist, richtig ist natürlich 405!
LG, Christina
Ist der Teig wirklich noch „fluffig“ wenn man ihn am Tag davor macht? Liebe Grüße und Danke!
Liebe Barbara, der Teig soll natürlich am Vortag bereits gebacken werden, so dass der Kuchen am Tag des Verzehrs nur noch fix zusammen gesetzt werden muss. So ist es gemeint. 🙂 Ich würde keinen rohen Teig so über Nacht stehen lassen.
Viele Grüße
Christina
Hallo liebe Christina,
Ich habe das Rezept gestern beim stöbern im Internet entdeckt und habe ihn heute gleich gebacken.
Der Boden ist fluffing, das Baiser bernsteinfarben gebacken. Die Puddingcreme schön fest, so, dass sie beim anschneiden des Kuchens nicht komplett an den Seiten rausquellt…
Sieht super aus! Schmeckt super lecker!
Werde ihn auf jeden Fall wieder backen. Dann aber doppelte Menge…. geht wie warme Semmeln ?
# im Frühsommer mal mit Erdbeeren in der Puddingcreme oder evtl. Stachelbeeren, Rhabarber ?!
Danke für das tolle Rezept ?
Liebe Grüße (auch nach Norwegen ?)
Nati
Oh Nati, wie schön, freue mich, dass der Kuchen gelungen ist. Guten Appetit!
Viele Grüße und einen schönen Sonntag!
Christina
Ekte norsk svart metall… jeg mener kjempegod kake? Mhh. Nå kan jeg ikke vente med å prøve, med en liten dobbel espresso akkompagnert av adekvat musikk i refleksjon av den ikke så søte mangfoldige menneskelige bortgangen.
Muss der Kuchen etwas durchziehen oder sollte er erst kurz vor dem Verzehr zusammen gebaut werden? Ich möchte nicht das er matschig wird bis heute Abend. Liebe Grüße
Hallo Alex, nein, durchziehen muss der Kuchen nicht.
Du kannst ihn dennoch ganz normal “zusammenbauen” und später servieren. Ggf. mit einem Küchentuch abdecken, damit der Baiser keine Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Der Kuchen ist (bis auf die Baiserhaube) ja ohnehin weich.
Liebe Grüße und guten Appetit!