Einkochen? Ich? Puh, nee, muss eigentlich nicht sein. Kann man doch günstig kaufen. Und meine Mutter macht ja auch schon immer so viel ein: Bohnen, Birnen, Rote Bete, Rhabarber...
Marmeladen und Konfitüren, diehabe ich mir noch zugetraut, aber Gemüse einkochen, davor hatte ich immer wahnsinnig viel Respekt – und vor allem Angst vorm Scheitern. Wer will schon kiloweise Vorräte anlegen, die nicht schmecken, oder noch schlimmer: schimmeln. Eigentlich komisch, schließlich waren mir die eingelegten Gewürzgurken vor sieben Jahren gut gelungen und auch schnell aufgefuttert. Ambitionen hatte ich trotzdem nicht. Und es deswegen einfach gelassen. Lieber habe ich die Einmachexperimente auf anderen Blogs – allen voran bei der lieben Britta von Glasgeflüster – verfolgt.
Tja, aber als mir vor wenigen Wochen ein 12 Kilogramm schwerer Roter-Zentner-Kürbis geschenkt wurde, war klar: Jetzt muss ich ran.
Premiere: Roter-Zentner-Kürbis
Mit Rotem Zentner hatte ich bisher noch keine Erfahrung gemacht. Interessant fand ich, dass diese Kürbissorte im Gegensatz zu unserem heißgeliebten Hokkaido relativ leicht zu verarbeiten ist: Schale und Fruchtfleisch sind viel weicher. Mit einem großen Messer ist der Gigant schnell zerteilt. Das Fruchtfleisch ist hell-orange und relativ zart. Dadurch muss acht gegeben werden, dass die Kürbiswürfelchen beim Kochen nicht zu weich werden und später im Glas zerfallen... Deswegen müssen wir aufpassen, sie nach neun Minuten aus dem kochenden Sud zu entfernen. Wer lieber etwas festeren Kürbis mag, kann auch auf Muskatkürbis zurückgreifen. Hokkaido würde ich persönlich nicht nutzen.
Ich hatte eigentlich gar nicht vor, das Rezept zu verbloggen. Aber weil es mir auf Anhieb so gut gelungen ist, wollte ich es doch unbedingt teilen – und auch für mich niederschreiben, denn es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich eingelegten Kürbis süß-sauer gemacht habe.
Noch ein Hinweis zum doppelten Einkochen: Dazu gibt es im Internet widersprüchliche Angaben. Ich habe mich dafür entschieden, und auch Glasgeflüster-Britta hat mir dazu geraten. Erst später habe ich erfahren, dass man heutzutage eher nicht mehr im Ofen einkocht, sondern lieber im Kochtopf. Das könnt ihr gerne handhaben, wie ihr wollt. Im Rezept unten habe ich noch die Ofen-Methode notiert.
In der Winterzeit passen die kleinen Stücken super zu Raclette und aufs Käsebrot, wir haben Sie aber auch schonmal als Pickle zu Reisgerichten gegessen.
Kürbis süß-sauer
DRUCKENKochutensilien
- 4 Gläser à ca. 350-400 ml
Zutaten
- 1000 g Kürbis z. B. Roter Zentner, Muskat
- 2 Knoblauchzehen
- 150 g Rohrzucker
- 250 ml Weißweinessig
- 300 ml Wasser
- 2 Gewürznelken
- 2 Lorbeerblätter
- 1 EL Senfsaat
- 1 TL schwarzer Pfeffer
- ¾ TL Salz
Zubereitung
- Den Kürbis in mundgerechte Stücke schneiden (ca. 1,5 x 1,5 cm große Würfelchen).
- Knoblauch in Scheiben schneiden.
- Rohrzucker, Essig und Wasser und Gewürze in einen Topf geben und unter rühren aufkochen.
- Kürbis zufügen und je nach Dicke und Konsistenzvorliebe kochen lassen: Bei mir waren die Stücke nach 9 Minuten perfekt. Der Kürbis sollte nicht zerfallen!
- Kürbis in die sterilisierten Gläser schichten – unterm Rand ca. 0,5 cm Platz lassen.
- Sud noch einmal aufkochen und dann direkt über die Kürbiswürfel gießen. Die Würfel sollten von Sud bedeckt sein.
- Gläser sofort verschließen.
- Ich habe die Gläser anschließend einen Tag später noch im Ofen eingekocht, weil ich eine Schimmelparanoia habe: Dazu Wasser in die Fettpfanne (oder eine Auflaufform) gießen und die Gläser hineinstellen – sie sollten sich nicht berühren, das Wasser sollte ca. 2 cm hoch stehen. Den kalten Ofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze anschalten. Sobald in den Gläsern Bläschen aufsteigen, den Ofen ausschalten und die Gläser noch 30 Minuten im Ofen stehen lassen. Der Schritt ist grundsätzlich nicht notwendig, wenn ihr sauber gearbeitet habt, aber ich gehe hier gerne auf Nummer sicher.
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